Grevenbroich Kwasny: Das wird teuer

Grevenbroich · In der nächsten Woche wird der Etat-Entwurf für 2011 vorgestellt. Fest steht: Grevenbroich bleibt weiterhin in der Haushaltssicherung. Wie Bürgermeisterin Ursula Kwasny mit anstehenden Millionenprojekten umgehen will.

 Seit einem Jahr steht das Rathaus unter der Regie von Ursula Kwasny. Die Bürgermeisterin will die Stadt für die Zukunft wappnen.

Seit einem Jahr steht das Rathaus unter der Regie von Ursula Kwasny. Die Bürgermeisterin will die Stadt für die Zukunft wappnen.

Foto: Michael Reuter

Monika Stirken-Hohmann wird dem Rat in der nächsten Woche die Eckdaten des Etat-Entwurfs für 2011 vorstellen. Obwohl die Stadtkämmerin vorher keine Zahlen preisgeben darf, steht fest: Grevenbroich bleibt in der Haushaltssicherung. "Sparen bleibt angesagt", kündigt Bürgermeisterin Ursula Kwasny an. Die Verwaltungschefin rechnet zwar damit, dass sich das Defizit leicht verbessern wird — doch: "Bis wir von unseren Schulden herunterkommen, wird es noch Jahre dauern." Zur Erinnerung: In 2010 schwankte das städtische Haushaltsdefizit zwischen 27 und 34 Millionen Euro.

Ob die Bürger den Gürtel in 2011 enger schnallen müssen, steht noch nicht fest. Gebührenerhöhungen sind zunächst nicht geplant: "Im Gegenteil, wir haben die Abgaben für Abwasser gesenkt; voraussichtlich wird auch die Müllabfuhr preiswerter", erklärt Kwasny. Mehr sei aber nicht drin. "Wie auch? Vor uns stehen riesige Aufgaben, die wir erledigen müssen — etwa in den Kindergärten und Schulen", erklärt die Bürgermeisterin. Seit langem geplante Millionen-Projekte müssten da zunächst hinten anstehen.

Beispiel Schlossbad: Um die Freizeitstätte komplett auf Vordermann zu bringen, muss die Stadt bis zu zwölf Millionen Euro zahlen. "Alleine kriegen wir das nicht hin, wir brauchen die Hilfe Dritter", sagt Kwasny. Sie habe am Wochenende mit einem potenziellen Partner gesprochen, der noch ungenannt bleiben will. "Ich bin optimistisch, dass es mit ihm gelingen wird", meint die Bürgermeisterin. Allerdings dürften die Grevenbroicher kein Spaßbad erwarten: "Es geht hier vor allem um die Sanierung des Hallenbades, damit wir das Schul-, Vereins- und Bürgerschwimmen sicherstellen können. Das geplante Naturbad bleibt zunächst außen vor." Mit einem Ergebnis rechnet Ursula Kwasny im März.

Beispiel Erfthalle: In Frimmersdorf stehen Sanierungskosten zwischen 800 000 und zwei Millionen Euro an. Die Bürgermeisterin hofft auf finanzielle Unterstützung von RWE, im Januar hat sie ein Gespräch in der Essener Konzern-Zentrale. "Sollte das scheitern, weiß ich auch keinen Rat mehr. Fest steht: Für ein Schützenfest alleine können wir die Halle nicht sanieren", betont Kwasny. Zwar liege der Stadt aktuell ein Konzept vor, das beschreibe, wie das Haus kostendeckend betrieben werden könne — doch: "Unterm Strich wird die Erfthalle immer ein Zuschussgeschäft bleiben", so die Bürgermeisterin.

Ein weiteres Großprojekt: der zwölf Millionen Euro schwere Neubau einer Feuerwache. Hier will Ursula Kwasny keine Prognose wagen: "Das setzt alles in den Schatten. Darüber muss die Politik in ihren Etatberatungen entscheiden."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort