Grevenbroich Kurden protestierten auf dem Markt

Grevenbroich · Knapp 100 Menschen fordern Ende des türkischen Militäreinsatzes in Syrien.

 Rund 120 Menschen forderten gestern ein Ende der türkischen Militäroffensive.

Rund 120 Menschen forderten gestern ein Ende der türkischen Militäroffensive.

Foto: woi

Eine große kurdische Flagge - gelb-rot-grün - war auf dem Grevenbroicher Marktplatz ausgelegt, Plakate wurden geschwenkt. "Keine deutschen Waffen für Erdogans Kriege" war auf einem großen roten Banner zu lesen, "Frieden für Kurdistan" auf einem anderen. Der internationale Konflikt in Syrien erreichte gestern Abend Grevenbroich, der Kurdische Jugend- und Kulturverein hatte zur Kundgebung auf dem Marktplatz aufgerufen. Rund 120 Menschen aus Grevenbroich und Umgebung kamen. der Die Besatzung mehrerer Streifenwagen war ebenfalls anwesend. "Alles ruhig und friedlich", lautete die Bilanz der Polizei.

Aktueller Anlass für die Kundgebung ist - wie in anderen Städten inDeutschland auch - die Militäroffensive der türkischen Armee in der nordsyrischen Provinz Afrin, um die Kurdenmiliz YPG zu vertreiben. "Schluss mit den Massakern" hieß es in Grevenbroich. Der türkische Präsident wurde im Sprechchor etwa als Kindermörder bezeichnet. "Der Krieg muss enden. Es geht nicht um die Sicherheit Syriens, sondern gegen die dort lebenden kurdischen Menschen", erklärte eine Teilnehmerin, die im Kurdischen Jugend- und Kulturverein aktiv ist. "In Nordsyrien "sterben Kinder, die keine Schuld haben", sagte eine junge Frau. "Wir wollen Aufmerksamkeit erzeugen, damit die Waffenexporte von Deutschland in die Türkei gestoppt werden", erläuterte Bisar Xebart, ein Teilnehmer. Die kurdischen Kämpfer, die in Nordsyrien den Islamischen Staat (IS) vertrieben hätten, "haben keine Leopard-Panzer". Deutschland müsse auf Nato-Partner Türkei einwirken, um die Offensive zu beenden. "Die ständigen Angriffe und Bombardierungen der Stadt Afrin stellen den Höhepunkt der türkischen Politik gegen das kurdische Volk und die Bevölkerung Nordsyriens dar", wurde in einem Aufruf des "Exekutive-Komitees" der kurdischen PYD-Partei verlesen. Uno und Sicherheitsrat der Vereinten Nationen müssten eingreifen.

Bei der Kundgebung war auch Ratsherr Walter Rogel-Obermanns (Die Linke), der ebenfalls ein Ende der Waffenlieferungen forderte "Kanzlerin Angela Merkel und Außenminister Sigmar Gabriel müssen aktiv werden, damit sie sich keine blutigen Hände holen."

(cso-)
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