Grevenbroich Kulturstiftung feiert 25-Jahr-Jubiläum

Grevenbroich · Mit einem Festakt hat die Kulturstiftung der Sparkasse Neuss am Sonntag im Museum Villa Erckens ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. Dabei wurden ihre Verdienste umfassend gewürdigt. In Zukunft steht jedoch weniger Geld zur Verfügung.

 In Feierlaune (v. l.): Volker Meierhöfer und Heinz Mölder vom Stiftungs-Vorstand, Ursula Kwasny, Stiftungs-Vorsitzender Tillmann Lonnes, Gabriele Broens, die gestern vom Vorstand verabschiedet wurde, sowie Hans-Jürgen Petrauschke.

In Feierlaune (v. l.): Volker Meierhöfer und Heinz Mölder vom Stiftungs-Vorstand, Ursula Kwasny, Stiftungs-Vorsitzender Tillmann Lonnes, Gabriele Broens, die gestern vom Vorstand verabschiedet wurde, sowie Hans-Jürgen Petrauschke.

Foto: Ati

Mit einem Festakt hat die Stiftung Kulturpflege und Kulturförderung der Sparkasse Neuss gestern ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. Dabei wurde im ehemaligen "Kampers Wäldchen" in Grevenbroich, das jetzt den Namen "Ian Hamilton Finlay-Park" trägt, zunächst eine Steinskulptur mit Bronzetafel enthüllt. Im Anschluss gab es eine Feierstunde im Museum Villa Erckens. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke betonte die Bedeutung der Stiftung. Dazu zitierte er zunächst Albert Scharf, von 1990 bis 2002 Intendant des Bayerischen Rundfunks: "Kultur rechnet sich nicht, aber sie zahlt sich aus." Petrauschke wählte diesen Denkanstoß, um die Verdienste der Kulturstiftung umfassend zu würdigen.

Zwei Verdienste konnten die Besucher gestern vor Ort bestaunen: die frisch renovierte Fassade des Museums Villa Erckens sowie den Ian Hamilton Finlay-Park. Pia Simig, Nachlassverwalterin des 2006 verstorbenen Künstlers, musste ihr Kommen zwar kurzfristig absagen. Sie wies in einem Schreiben an Heinz Mölder, Vorstandsmitglied der Sparkasse Neuss und stellvertretender Vorsitzender der Kulturstiftung, allerdings auf die europaweite Einzigartigkeit des Parks hin.

Der Neusser Architekt Georg Penker hatte Finlay im Zuge der Planung für die Landesgartenschau 1995 für eine Neugestaltung von Kampers Wäldchen begeistert. Die Kulturstiftung der Sparkasse Neuss erwarb damals neun Werke des schottischen Künstlers und stellte sie der Stadt als Dauerleihgabe zur Verfügung. Jetzt hat Finlay sein eigenes Denkmal in der Stadt - in Form des nach ihm benannten Parks.

Seit kurzem erstrahlt zudem die Fassade der Villa Erckens in neuem Glanz. Ermöglicht wurde die Sanierung unter anderem dank des Engagements der Kulturstiftung, die 40 000 Euro zur Verfügung stellte. Hans-Jürgen Petrauschke und Heinz Mölder gaben während der Jubiläumsfeier einen Überblick, wie vielfältig sich die Stiftung in den vergangenen 25 Jahren eingebracht hat - sei es bei der Unterstützung kultureller Angebote, der Restauration von Gebäuden oder der Anschaffung von Kunstwerken.

So rosig wie zum 20-jährigen Bestehen der Stiftung im Jahr 2009 sind die Zeiten allerdings nicht mehr. "Die Staatsschuldenkrise und die damit einhergehende Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank lässt unsere Stiftungserträge für die nächsten zehn Jahre wie Butter in der Sonne schmelzen", sagte Heinz Mölder. "2009 konnten wie jährlich fast 100 000 Euro ausgeben, 2015 werden es nur noch 50 000 Euro sein." Deshalb könne man große Investitionen in der Zukunft nur noch mit anderen Stiftungen oder Fördervereinen gemeinsam stemmen. "Und das auch nur bei Halbierung der Dauerförderungen", betonte Mölder. Er ließ keinen Zweifel daran, dass sich die Stiftung getreu eines Satzes von Karl Valentin - "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" - dennoch weiterhin mit großer Tatkraft für das kulturelle Leben im Rhein-Kreis engagieren wird.

(NGZ)
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