Grevenbroich Kulturprogramm zieht 30 000 Besucher an

Grevenbroich · Dezernent Michael Heesch ist zufrieden mit der Bilanz des Kulturamtes - trotz leerer Kasse: Fast 30 000 Menschen nahmen im Vorjahr das Programm des Fachbereichs wahr. Was sich Heesch wünschen würde: mehr Veranstaltungen.

 Für die nächste Saison wurde Stromberg-Autor Moritz Netenjakob verpflichtet

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Foto: Adolph/KH/Hohl

Etwa jeder zweite Grevenbroicher hat im vergangenen Jahr das Kulturangebot der Stadt genutzt - statistisch gesehen. "Insgesamt konnten wir 29 807 Besucher in unseren Einrichtungen und Veranstaltungen zählen", sagt Dezernent Michael Heesch zufrieden. "Das ist eine tolle Akzeptanz." Dies wird er heute vor dem Fachausschuss wiederholen, wenn er seinen "Kulturbericht 2013" vorlegt.

Für Heesch erfreulich: Das "Museum der niederrheinischen Seele" zog im Vorjahr mehr als 12 000 Besucher an. 6383 sahen sich die Dauerausstellung an, 800 nahmen an Führungen teil, und weitere 4862 kamen zu Veranstaltungen wie Konzerten oder Puppentheater. "Diese Zahlen belegen, dass das Museums-Konzept gut funktioniert", meint der Dezernent: "Das Haus wird demnach voll akzeptiert."

Trotz knappen Budgets gelingt es dem Kulturamt schon seit Jahren, ein Programm auf die Beine zu stellen, das mitunter auch besondere Geschmäcker bedient. "Mit Reihen wie unseren Weltmusik- und Gitarrenwochen-Konzerten konnten wir Nischen im Rhein-Kreis besetzen, die ihre Fans gefunden haben", betont Michael Heesch. Dieses Angebot will er weiter aufrecht erhalten, weil die Zuschauerzahlen stimmen.

Schwinden diese - wie zuletzt bei den "Bühnenabenden" -, müsse ein anderer Weg eingeschlagen werden. "Angesichts der geringen Resonanz haben wir unsere Traditions-Theaterreihe eingestellt und die neue Serie ,Theater im Museum' gegründet. Offensichtlich gibt es ein Publikum, das sich mit der ,kleinen Bühne' auseinandersetzen will", betont Heesch nach den ersten Aufführungen. Die Winzig-Vorstellungen mit ein, zwei Akteuren des Rheinischen Landestheaters hätten für ihn aber noch experimentellen Charakter: "Bisher lief es ganz gut, aber wir sollten den Tag nicht vor dem Abend loben", so der Dezernent.

Publikumsrenner ist nach wie vor die Reihe "Kultur Extra", die seit 23 Jahren bekannte Kabarettisten in die Stadt holt. "Die fünf Vorstellungen des vergangenen Jahres wurden von mehr als 3100 Menschen besucht. Das ist nicht schlecht", sagt Elke Wowra, die für die Programmgestaltung verantwortlich ist. Für die nächste, im Januar 2015 beginnende Saison hat sie die Künstler bereits verpflichtet: Mit dabei sind die Kabarettisten Moritz Netenjakob, Hagen Rether, das Duo Rainer Pause und Norbert Alich sowie das "Springmaus"-Theater. Experimentiert wird mit "Duel", dem Duett der französischen Spaß-Musiker Laurent Cirade und Paul Staicu. "Ich bin gespannt, wie das ankommen wird", meint Wowra. Die 470 Abonnenten der Reihe würden sich hin und wieder auch einmal etwas Ausgefalleneres wünschen.

Die bewährte Programmstruktur will Michael Heesch beibehalten. Geld für große Sprünge sei ohnehin nicht vorhanden. "2013 traf der ,Grevenbroicher Musiksommer' mit 5000 Besuchern auf eine großartige Resonanz - da lebte die Stadt richtig auf", erinnert sich der Dezernent. Gerne würde er ein solches Open-Air-Festival regelmäßig anbieten: "Doch solche Höhepunkte sind nur mit der Hilfe von Sponsoren möglich - und die können wir nicht überstrapazieren." Ob es 2015 wieder ein Musik-Fest geben wird, ist derzeit noch offen.

(NGZ)
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