Kultur in Grevenbroich Gemälde wie von Gerhard Richter
(dne) · Kunstwerke aus der Kita St. Martinus in Wevelinghoven werden im Elisabeth-Krankenhaus ausgestellt. Die kleinen Künstler hatten ein großes Vorbild: Gerhard Richter.
Was Gerhard Richter zur aktuellen Ausstellung im Grevenbroicher Elisabethkrankenhaus sagen würde, ist nicht bekannt. Dabei standen der Künstler und sein Schaffen Pate für die Gemälde, die noch mehrere Wochen in der großen Halle im Klinik-Erdgeschoss zu sehen sind. Und die sind in jedem Fall überraschend, denn die meisten der jungen Künstler besuchten bis vor wenigen Wochen noch die Kita St. Martinus in Wevelinghoven.
Wer nun Fingerfarbe und Strichmännchen erwartet, kommt vor den Bildern ins Staunen: Die farbenfroh gestalteten, teils großformatigen Leinwände sind echte Hingucker. Und da fällt es nicht schwer zu glauben, was Einrichtungsleiterin Judith Sewing sagt: „Die Bilder hängen mittlerweile in vielen Praxen, Kanzleien, Büros und natürlich in vielen Häusern.“ Für die Ausstellung im Krankenhaus stellten die Besitzer die Werke leihweise zur Verfügung.
Gleich zu Beginn begrüßen mehrere große und farbintensive Werke den Betrachter. Blau, Rot, Dunkelgrau – kräftig und selbstbewusst aufgetragen – lassen Darunterliegendes durchschimmern. Weiter hinten schließen sich auch Gemälde mit kleineren Maßen an, darunter geometrische Arbeiten und gegenständlichere Motive. „Der Untergrund wurde zunächst mit Pastellkreide vorbereitet, später mit Acrylfarbe darübergewischt“, erklärt Judith Sewing. Stil und Technik: abgeguckt bei Gerhard Richter, heute weltweit der Künstler, dessen Werke zu seinen Lebzeiten die höchsten Preise erzielen. So fantasievoll wie die Bilder sind auch die Titel, die sie tragen: „Blue“, „Sunday“ oder „Ohm“, „Geheimnis des Rechtecks“ und „Die 2 Farben Triologie“, nicht zu vergessen – ein wenig rätselhaft ¬– „Schmatten“.
Seit vielen Jahren ist die Wevelinghovener Kita St. Martinus als „Haus der kleinen Forscher“ zertifiziert. Daneben setzen die Erzieherinnen einen Schwerpunkt im künstlerischen Bereich. Besuche von Ausstellungen in der Kunsthalle Düsseldorf, Museen in Köln oder Neuss gehören zum Programm für die Vorschulkinder.
„Wir zeigen den Kindern nicht nur die Exponate, sondern gehen auch auf den Stil und die Techniken ein“, erklärt Judith Sewing, die dabei auf die Unterstützung ihrer Kolleginnen Angelika Schmitz und Marlene Mundt zählen kann. Nach Projekten, bei denen Künstler wie Jackson Pollock oder Heinz Mack im Mittelpunkt standen, war nun also Gerhard Richter Thema, vielen vor allem wegen des umstrittenen Fensters im Kölner Dom ein Begriff.
