Grevenbroich Künstler öffnen am Wochenende ihre Ateliers

Grevenbroich · Im Rahmen der Aktion Arbeitsplatz Kunst stellen 20 Grevenbroicher Künstler ihre Werke und Arbeitsräume vor. Das ist eine gute Gelegenheit, um mit Kunstschaffenden ins Gespräch zu kommen.

 "Wo ist der Hirsch?" von Helga Wieczorek ist eine Anspielung auf den "Röhrenden Hirsch": Die Künstlerin beteiligt sich an Arbeitsplatz Kunst.

"Wo ist der Hirsch?" von Helga Wieczorek ist eine Anspielung auf den "Röhrenden Hirsch": Die Künstlerin beteiligt sich an Arbeitsplatz Kunst.

Foto: L. Berns

Nur keine Schwellenangst: 20 Künstler freuen sich heute und morgen auf Besuch in elf Ateliers. Es sind Profis, aber auch talentierte Hobbykünstler. Der Dialog mit den Besuchern ist ihnen wichtig. In der Versandhalle auf der Stadtparkinsel gibt es heute und morgen (von 12 bis 15 Uhr) eine kleine Musterausstellung zur Einstimmung auf die kreisweite Aktion "Arbeitsplatz Kunst"

Wer sehr viel Unterschiedliches sehen möchte, ohne viel fahren zu müssen, steuert die Ateliergemeinschaft E 1 im alten Wellenfreiband an der Viktoriastraße 53 an. Sechs Künstler bieten dort alles von Malerei über digitale Kunst bis zur Fotografie, bei ihnen ist in der Regel "volles Haus" — und jede Menge Flair dazu. Helga Wieczorek, Erlenstraße 69, macht in der Versandhalle mit ihren zwei völlig unterschiedlichen Exponaten in der Versandhalle: "Wo ist der Hirsch?" Dieses Bild ist eine ironische Anspielung auf den "Röhrenden Hirsch", der in modernen Wohnzimmern längst vom Aussterben bedroht ist. Der "Einäugige König" ist eine Keramikbüste, die Mut machen soll. Sylvia Moritz dürfte es mit dem großformatigen, abstrakten Bild locker geschafft haben, Neugierde zu wecken — vorausgesetzt, man ist kein Fan des "Röhrenden Hirschen": Die Künstlerin, die als Dozentin für Fotografie arbeitet, bietet in dem ungegenständlichen Referenzbild enorme Dynamik sowie große Farbharmonie.

Zu groß für's Wohnzimmer? Sylvia Moritz bevorzugt sonst eher kleinere Formate. Die Adresse Am Hammerwerk 13 bietet sich auch deshalb an, weil man dort vier Fliegen mit einer Klappe schlagen und ebenfalls die Werke von Regine Günther, Bettina Kleineisen und Ursula Schachschneider entdecken kann. In der Produzentengalerie Judith Dielämmer an der Königstraße 21 zeigt unter anderem Maria Gilges ihre 60er-Jahre-Sonntagslangeweile-Impressionen — sehr gelungene Malerei mit Nostalgie-Touch. Den gibt es auch bei Ursula Gabler auf der Gilverather Straße 60: Sie kombiniert etwa Fundholz mit Keramik, in die die Muster von Spitzendecken eingeprägt sind. Die Ateliers sind heute von 13 bis 19 Uhr und morgen von 11 bis 18 Uhr geöffnet (Infos: www.arbeitsplatz-kunst.de).

(NGZ/ac)
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