Grevenbroich "Kümmerer" der Krefelder CDU geht in Ruhestand

Grevenbroich · Peter Koenen ist seit 35 Jahren hauptamtlicher Fraktionsgeschäftsführer. Der Laacher hat neue Pläne für die Zukunft.

In 35 Jahren hat Peter Koenen aus Laach alle Höhen und Tiefen der Krefelder CDU-Fraktion erlebt. Als deren Geschäftsführer war er Kümmerer und Dienstleister für die Unionspolitiker zugleich, rund um die Uhr im Einsatz. Diese Zeit geht allmählich zu Ende. Der 68-Jährige wird Anfang Februar einen neuen Lebensabschnitt beginnen - und sich in den Ruhestand verabschieden. Aufs Altenteil zurückziehen will sich Koenen aber auf keinen Fall. Im Gegenteil: Der Mann hat neue Pläne für die Zukunft.

Der Kommunalpolitik ist der Diplom-Verwaltungswirt seit seiner Jugendzeit verbunden. In den 70ern leitete Peter Koenen die Junge Union im Kreis Grevenbroich, nach der Kommunalen Neugliederung zog er in Kreistag und Stadtrat ein. Seine Mandate legte der zweifache Familienvater aber nieder, nachdem er 1982 zum hauptberuflichen Geschäftsführer der Krefelder CDU-Fraktion gewählt wurde. "Für die Kommunalpolitik wäre keine Zeit mehr übrig geblieben. Ich wollte mich voll und ganz meiner dienenden Funktion widmen", sagt er.

Drei Oberstadtdirektoren und fünf Oberbürgermeister hat Koenen in seiner Krefelder Zeit erlebt, er hat haushohe Wahlgewinne mitgemacht und bittere Niederlagen erlebt - wie 2015, als der OB-Posten in der Seidenstadt von der CDU zur SPD wechselte. Die Stimmung in der Fraktion beschreibt Koenen dennoch als gut: "Frontalopposition wird nicht betrieben. Wir bringen uns konstruktiv und verantwortungsvoll in die Gestaltung von Politik und Verwaltung ein."

Seinen Job hat der gebürtige Bedburger offensichtlich gut gemacht. Denn eigentlich könnte er schon seit 2014 den Ruhestand genießen, wenn ihn die Fraktion nicht um eine Verlängerung gebeten hätte. "Das habe ich als Anerkennung gewertet", sagt er. Drei Jahre hat er drangehängt - und nun bereitet sich Peter Koenen allmählich auf seinen Abschied vor. "Ich sehe dem aber mit einer sehr großen Gelassenheit entgegen", meint er. Denn in Johannes Koerner sei ein guter Nachfolger gefunden worden.

Der Mann, der sein Hobby zum Beruf gemacht hat, wird das politische Geschehen künftig vom Laacher Hof aus beobachten, den er scherzhaft als seinen "Landsitz" bezeichnet. Weil sich sein Büro im Krefelder Rathaus in einem ehemaligen Schloss der Seidenbarone von der Leyen befindet. Gespannt ist Koenen auf die Bundestagswahl 2017 und das Abschneiden der Kanzlerin, die er mag. "Ich schätze Angela Merkel wegen ihrer Geradlinigkeit, ihrer Zielstrebigkeit und wegen ihres Optimismus", sagt er.

Mit 68 in den Ruhestand gehen und dann Fernseh gucken - das ist keine Option für Peter Koenen. Aufbauend auf seinen beruflichen Erfahrungen wird er im Februar mit seiner eigenen Kommunikationsberatung namens "pkkb" an den Start gehen. "Einen Schwerpunkt möchte ich auf die strategische Beratung von Firmen und Organisationen legen", sagt Koenen. Er will sie in Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation und Veranstaltungsmanagement fit machen.

Und da gibt es noch das Klavier und den Unterricht, den Peter Koenen bei einem ukrainischen Pianisten in Krefeld nimmt. Er sei ein fauler Schüler, gibt er zu. Für die nächste Zeit hat er sich aber vorgenommen, das zu Hause stehende Klavier nicht nur anzugucken, sondern auch mal öfter darauf zu spielen.

(NGZ)
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