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Grevenbroich KSB-Kleiderkammer steht vor dem Aus

Grevenbroich · Nach vier Umzügen hoffte Doris Leibeling, an der Röntgenstraße eine endgültige Bleibe für die Kleiderkammer gefunden zu haben. Zu Ende Februar kündigte der Trägerverein. Dringend muss ein neuer Partner gefunden werden.

 Damals war die Welt für die Ehrenamtlerinnen um Doris Leibeling (2. v.r.) noch in Ordnung. Jetzt bangen die engagierten Frauen um die Zukunft ihrer Kleiderkammer.

Damals war die Welt für die Ehrenamtlerinnen um Doris Leibeling (2. v.r.) noch in Ordnung. Jetzt bangen die engagierten Frauen um die Zukunft ihrer Kleiderkammer.

Foto: lber

"Bei uns tut sich was", moderiert Doris Leibeling salopp an, was für die Kleiderkammer des Kinderschutzbundes (KSB) einen markanten Einschnitt bedeutet: Zum Ende des kommenden Monats wurden die Räumlichkeiten an der Röntengenstraße 38 gekündigt.

"Das Schreiben bekamen wir fristgerecht" - und zwar von ihrem Träger, dem Kinderschutzbund Neuss. Als "schlimmen Schlag" beschreibt die Ehrenamtlerin, die sich seit 33 Jahren für die Kleiderkammer und ihre Belange engagiert, das drohende Aus. Gründe für die Kündigung können sie und die anderen zwölf Ehrenamtlerinnen nur vermuten, offensichtlich sei man nicht repräsentativ genug und nicht mehr ausreichend finanzkräftig.

Bis 2006 eigenständig, musste nach der Insolvenz die Kleiderkammer Grevenbroich vor knapp elf Jahren unter den Schirm des Kinderschutzbundes Neuss schlüpfen. Die Alternative, einen eigenen Verein zu gründen, wurde verworfen. "Wir konnten uns immer selbst finanzieren", bilanziert Leibeling. Außer den Kosten für die Miete, die sich auf etwa 600 Euro belaufen, konnte der gemeinnützige Verein sogar immer Geld spenden. Der Jugendtreff (GOT) an St. Joseph in der Südstadt wurde mit Spenden bedacht, ebenso die Pfadfinder.

"Es steht und fällt natürlich immer mit den Kleiderspenden", die nicht zum Festpreis verkauft werden, sondern für die der Einkäufer als Spende das gibt, was er für richtig erachtet. "Wir sind offen für Jedermann", beschreibt Doris Leibeling ihre Klientel. "Es ist ein Irrtum anzunehmen, dass unser Angebot nicht gebraucht würde", beschreibt sie mit Blick auf die Vielzahl knappkassiger Alleinerziehender, die dort Garderobe für ihren Nachwuchs beziehen. Einen "kleinen Knick" verzeichnete die Kleiderkammer - nach vier Umzügen kreuz und quer durch die Stadt waren alle Beteiligten froh, ab 1. Juli 2007 an der Röntgenstraße Unterschlupf gefunden zu haben - die durch die Flüchtlingswelle entstandene Konkurrenz privater Anbieter sowie "sehr massiv" durchs Internet. Dort werden Gegenstände wie Kinder- oder Sportwagen, Hochstühle und Laufställe gewinnbringend verkauft.

"Wir haben noch eine Reserve. Doch wenn die aufgebraucht ist, müssen wir überlegen, ob wir nicht besser schließen", sagte Doris Leibeling bereits im Herbst 2014 im Gespräch mit unserer Redaktion. Nun könnte das Ende bevorstehen. Doch ein Funken Hoffnung glimmt bereits an anderer Stelle auf. Kontakt wurde zu Manfred Lenz, Kreisgeschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes, und der Vorsitzenden des Ortsvereins Grevenbroich, Gina Penz, geknüpft. Vorgespräche wurden darüber geführt, die DRK-Kleiderstube mit der des Kinderschutzbundes zusammenzulegen. "Der soziale Aspekt unserer Arbeit ist wichtig, nicht nur die Abgabe von preiswerter, gut erhaltener Kleidung", sagt Doris Leibeling, selbst Mutter zweier inzwischen erwachsener Kinder. Vier Umzüge mit "ihrer" Kleiderkammer machte sie mit, lernte zahlreiche Menschen und durch die persönlichen Gespräche natürlich auch deren Schicksale kennen. "Es gibt so viele, denen wir helfen können", sagt sie.

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