Grevenbroich Kreis informiert über Extremismus

Grevenbroich · Verfassungsschutz-Vize referierte gestern im Grevenbroicher Kreishaus.

Der Rhein-Kreis Neuss zeigt dem Extremismus die Rote Karte. "Der Kampf gegen Extremismus ist eine gesellschaftliche Aufgabe", betonte Kreisdirektor Dirk Brügge gestern Nachmittag bei einer Informationsveranstaltung im Grevenbroicher Kreishaus. Rund 70 Bürger, Kreistagsabgeordnete, Vereinsvertreter und andere Akteure waren der Einladung des Kommunalen Integrationszentrums gefolgt, um sich über verschiedene Formen des politischen Extremismus und über Prävention zu informieren. Darüber hinaus unterschrieben sie eine Erklärung, um sich gegen Extremismus, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit zu positionieren. Hintergrund ist das Förderprogramm "Demokratie leben!", an dem sich der Rhein-Kreis beteiligt. Jetzt geht es nicht nur darum, das Projekt mit Leben zu füllen, sondern Fragen von Bürgern zu beantworten und ihnen eine Möglichkeit zu geben, eigene Ideen einzubringen. Laut Ulrike Weyerstraß vom Kommunalen Integrationszentrum des Rhein-Kreises könnten bestimmte Ideen mit Mitteln aus dem Förderprogramm umgesetzt werden.

Bei der Veranstaltung gestern standen zwei Vorträge auf dem Programm. Einen der Vorträge hielt Uwe Reichel-Offermann, der Vize-Chef beim NRW-Verfassungsschutz ist. Die Behörde beobachtet religiöse Fanatiker, Rassisten, Antisemiten, Rechts- und Linksextremisten sowie andere Gruppen, die eine Gefahr für die freiheitlich-demokratische Grundordnung darstellen können. Er berichtete unter anderem von 3000 Salafisten, die in NRW leben sollen, und ging auf die Problematik von zurückkehrenden Extremisten ein. "Die Gefahr ist durch die militärische Niederlage des IS nicht beseitigt - auch nicht in Bezug auf Terroranschläge", sagte der Fachmann. Er ging auch auf die Ursachen des Extremismus ein: Oft sei es fehlende Anerkennung und das soziale Umfeld, das Menschen dazu verleite, sich zu radikalisieren. Die Aufgabe der Prävention kommt auch der Jugendarbeit zu: Als Vertreter des Kreisjugendamtes informierte sich gestern auch Reinhard Giese. Er sagt: "Die Aufklärung über die Gefahren des Extremismus ist Teil unseres Alltags - auch in der offenen Jugendarbeit."

(cka)
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