Grevenbroich Kraftwerksblock "Gustav" steht wieder unter Dampf

Grevenbroich · RWE Power investierte mehr als 32 Millionen Euro in die Revision der 2012 in Betrieb genommenen Anlage.

 Das Boa-Kraftwerk in Neurath ist seit dem Jahr 2012 in Betrieb.

Das Boa-Kraftwerk in Neurath ist seit dem Jahr 2012 in Betrieb.

Foto: Michael, Reuter (mreu)

Die Dampfschwaden über dem Kühlturm verkünden es: Block "Gustav" des BoA-Kraftwerks ist wieder am Netz. Die 76-tägige Hauptuntersuchung und Revision der 2012 in Betrieb genommenen Anlage ist abgeschlossen. Jetzt kann der Block je nach Strombedarf wieder bis zu 1050 Megawatt ins Netz einspeisen.

In den vergangenen Wochen hat RWE Power mehr als 32 Millionen Euro in ihren jüngsten Kraftwerksblock gesteckt. "Mit dieser Investition sichern wir die hohe Verfügbarkeit, Effizienz und Flexibilität dieses modernsten Braunkohlenkraftwerks der Welt", erläutert RWE Power-Vorstand Ulrich Hartmann. "So wird Block ,Gustav' noch viele Jahre ein perfekter Partner der erneuerbaren Energien sein und zur Versorgungssicherheit beitragen."

Zu Spitzenzeiten waren 1000 Fachkräfte, unter ihnen 200 RWE-Mitarbeiter, damit beschäftigt, die Anlage auf Herz und Nieren zu überprüfen und Verschleißteile auszutauschen. Wichtige, im Betrieb unter Druck und Hitzeeinwirkung stehende Komponenten wurden auf Haarrisse und andere Schäden untersucht. "Dazu nutzten die Techniker auch die aus der Medizin bekannten Verfahren Ultraschall, Röntgen, Magnetresonanz und Endoskopie", erklärt Unternehmenssprecher Guido Steffen.

Auf 60 Metern Höhe wurde ein Mischverteiler eingebaut. Dieses System sorgt dafür, dass sich die Dampf führenden Rohre in dem 90 Meter hohen und 26 Meter breiten Kessel gleichmäßiger erwärmen und dadurch verschleißfester werden. Block "Friedrich", Zwillingsbruder von "Gustav", wird im nächsten Jahr dieser Hauptuntersuchung unterzogen.

Die Einheiten "F" und "G" in Neurath zählen zu den modernsten und leistungsstärksten Braunkohlenkraftwerksblöcken der Welt. Während der Bauphase waren sie unter dem Namen "BoA 2 & 3" bekannt. Wie der seit 2003 aktive Block "K" in Niederaußem verdanken sie ihren Wirkungsgrad von mehr als 43 Prozent neuen Werkstoffen und zahlreichen Verbesserungen.

(NGZ)
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