Grevenbroich Kooperation für RB 38 gefordert

Grevenbroich · Seit Jahren hagelt es Kritik an der Regionalbahn 38, jetzt macht der Bergheimer CDU-Politiker Helmut Paul Dampf. Rhein-Erft-Kreis und Rhein-Kreis Neuss müssten an einem Strang ziehen – etwa mit einer Erftbahn-Geschäftsstelle.

 Die RB 38 ist seit Jahren in der Kritik: Fahrgäste und Politiker bemängeln Verspätungen, schlechte Information und zum Teil zu volle Züge.

Die RB 38 ist seit Jahren in der Kritik: Fahrgäste und Politiker bemängeln Verspätungen, schlechte Information und zum Teil zu volle Züge.

Foto: H. Jazyk

Seit Jahren hagelt es Kritik an der Regionalbahn 38, jetzt macht der Bergheimer CDU-Politiker Helmut Paul Dampf. Rhein-Erft-Kreis und Rhein-Kreis Neuss müssten an einem Strang ziehen — etwa mit einer Erftbahn-Geschäftsstelle.

Politiker machen sich für größere Triebwagen auf der RB 38 stark, die Stadt forderte eine S-Bahn. Doch getan hat sich trotz aller Kritik wenig. Jetzt ergreift ein Politiker von jenseits der Stadtgrenze die Initiative.

Helmut Paul, stellvertretender Bürgermeister in Bergheim und CDU-Stadtverbandsvorsitzender dort, fordert den Schulterschluss zwischen Rhein-Erft-Kreis und Rhein-Kreis Neuss. "Alle Beteiligen müssen vorbehaltlos an einem Strang ziehen", erklärt der 56-Jährige, der in diesem Sinne jetzt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und dessen Kollegen Werner Stump in Bergheim geschrieben hat.

Seine Anregung: Die beiden Kreise sollen "im Interesse der Fahrgäste eine interkommunale Geschäftsstelle ,Erftbahn' einrichten, um die Kräfte zu bündeln und den Einfluss zu mehren."

Dass Verbesserungen dringend nötig sind, daran lässt er keinen Zweifel. "Immer wieder verspäten sich Züge, im Winter komme sicher wieder Zugausfälle hinzu. Der Komfort ist mangelhaft, die Züge sind oft zu kurz". Ein Grund für den "Dornröschenschlaf auf der Erftbahn" liegt laut Helmut Paul darin, dass die Strecke die Grenze sowohl der Kreise in verschiedenen Regierungsbezirken als auch der Verkehrsverbünde Rhein-Ruhr (VRR) und Rhein-Sieg (VRS) überschreite.

Die Verbünde seien sich zur Bedeutung der Erftbahn "offenkundig nicht einig". Paul vermisst wohl auch Solidarität aus dem Kreis Neuss, er schreibt von der "Weigerung des VRR, des Rhein-Kreises Neuss und der Stadt Grevenbroich, sich an der Finanzierung einer Machbarkeitsstudie zur Einrichtung des S-Bahn-Standards auf der RB 38 zu beteiligen".

Die Studie geben der Rhein-Erft-Kreis, Bedburg, Bergheim und der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) in Köln in Auftrag — für "über 100 000 Euro". Der NVR schreibt für die Zeit ab 2016 den Streckenbetrieb als Auftrag neu aus. "Darauf müssen sich die Kommunen vorbereiten. Verbesserungen sind aber schon vorher nötig, die Mängel müssen abgestellt werden", so Paul.

Die Reaktion gestern im Kreishaus: "Wir sind sehr an einer Angebotsverbesserung auf der RB 38 interessiert. "Zum S-Bahn-Ausbau ist bereits vor Jahren eine Studie erstellt worden", erklärt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Wenn der gemeinsame Wunsch nach einem Ausbau besteht, "muss diese Studie nur aktualisiert werden". Und Stadtsprecher Andreas Sterken erklärt: "Die Stadt Grevenbroich begrüßt die Machbarkeitsstudie". Eine finanzielle Beteiligung sei aber "aus Haushaltsgründen nicht möglich", zudem sei das Gutachten bereits finanziert.

(NGZ/rl)
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