Grevenbroich Konzept gegen den Müll

Grevenbroich · Dem Rat wird am Donnerstag ein Konzept gegen das Müllproblem in der Stadt vorgelegt. Neun Ämter aus dem Rathaus haben an diesem Papier gearbeitet. Die NGZ sagt schon heute, was drinsteht.

 Hundehaufen auf der Straße kosten 35, auf Spielplätzen sogar 70 Euro.

Hundehaufen auf der Straße kosten 35, auf Spielplätzen sogar 70 Euro.

Foto: Matzerath, Ralph

Grevenbroich hat ein Müllproblem. Auf Straßen und in öffentlichen Anlagen häuft sich der Abfall. Das haben die Politiker erkannt. Die SPD fordert bereits seit Monaten von der Verwaltung ein wirksames Konzept gegen achtlos weggeworfenen Unrat. Dieses Papier ist fertig. Bürgermeisterin Ursula Kwasny wird es am Donnerstag dem Rat vorlegen. Unserer Zeitung liegt schon jetzt eine Kopie vor.

 Wer Glasflaschen zerdeppert, wird mit 35 Euro zur Kasse gebeten.

Wer Glasflaschen zerdeppert, wird mit 35 Euro zur Kasse gebeten.

Foto: Matzerath, Ralph

Mitarbeiter aus neun Ämtern des Rathauses haben an dem Konzept gearbeitet. 15 Maßnahmen werden vorgeschlagen, die gegen das Abfallproblem eingesetzt werden sollen. Acht von ihnen sind mit geringem Aufwand umzusetzen, für die übrigen müsste die finanziell angeschlagene Stadt Geld in die Hand nehmen. Hier ein Überblick über die wichtigsten Vorschläge:

Bußgelder Wer eine Zigarettenkippe wegschnipst, einen Kaugummi auf den Boden spuckt oder Pommesschalen auf dem Gehweg entsorgt, soll härter bestraft werden. Die Stadt will ihre Verwarn- und Bußgelder erhöhen, größtenteils verdoppeln. Das trifft auch Hundehalter: Für einen Haufen müssen bis zu 70 Euro gezahlt werden.

Glasverbot Es soll zu weiteren Glasverboten kommen: Im Sommer am Alten Rathaus und in großen Teilen des Stadtparks, zu Karneval gegenüber der Gaststätte "Hansa" auf der Schanze sowie ganzjährig vor dem Bahnhof.

Botschafter Die Stadt will lokale Persönlichkeiten gewinnen, die als "Botschafter" für mehr Sauberkeit werben sollen — etwa Musiker oder bekannte Sportler.

Rote Karte Mitarbeiter des Ordnungsamtes und der Polizei sollen demonstrativ die Rote Karte ziehen, wenn sie einen Müllsünder in der Öffentlichkeit ermahnen.

Slogan Für die Anti-Müll-Aktion der Stadt soll ein passender Slogan gefunden werden. Entwickelt werden soll er von Schülern, die sich mit dem Thema "Umweltverschmutzung" auseinandersetzen. Bei dieser Gelegenheit sollen auch Vorschläge für ein Maskottchen entwickelt werden.

Reinigung Plätze, Wege und Unterführungen sollen künftig bei Bedarf gereinigt werden — also sobald sie verschmutzt sind. Zudem will die Stadt kontrollieren, ob Anlieger ihrer Reinigungspflicht nachkommen. Verstöße sollen mit Bußgeldern geahndet werden.

Dienste Die Stadt schlägt einen Ordnungs- und Servicedienst vor, der sich um das Abfallproblem und um Müllsünder kümmern soll. Bis er einsatzfähig ist, könnte ein Sicherheitsunternehmen eingesetzt werden. Das würde — je nach Einsatzzeit — zwischen 11 300 und 12 600 Euro kosten.

Kinder und Jugend Die Streetworker sollen Jugendliche, die sich im Stadtgebiet treffen, für die Vermeidung von Müll sensibilisieren. In den Kindergärten und Tagesstätten sollen umweltpädagogische Konzepte umgesetzt werden.

Sponsoring Die Stadt will Firmen wie die Entsorger Alba und EGN, die Wirtschaftsbetriebe sowie Schnellrestaurants und Imbissketten als Partner und Sponsoren für das Müllprojekt gewinnen.

Welche Vorschläge aus dem Konzept umgesetzt werden, steht noch nicht fest. Diese Entscheidung sollen die Politiker des Stadtrates treffen — auch mit Blick auf die damit verbundenen Kosten.

(NGZ)
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