Kommunalwahl in Grevenbroich Parteien wollen weniger plakatieren

Grevenbroich · Werbe-Poster für die Kommunalwahl sollen nur dosiert eingesetzt werden.

 An den Straßen soll 2020 deutlich weniger plakatiert werden.

An den Straßen soll 2020 deutlich weniger plakatiert werden.

Foto: -ki

Ein Verzicht auf Kommunalwahl-Plakate, wie ihn die FDP fordert, wird wohl nicht durchzusetzen sein. Denn die ersten Parteien haben bereits ihre Kandidaten fotografieren lassen, in Kürze sollen die ersten Druckaufträge für die Werbe-Poster vergeben werden. Was schon jetzt deutlich wird: 2020 wollen die Parteien und Wählergemeinschaften spürbar weniger im Stadtgebiet plakatieren als in der Vergangenheit. Vorausgesetzt, die Kommunalwahl findet wie geplant am 13. September statt.

Auf Wahlplakate verzichten – das ist nur möglich, wenn alle Parteien und Wählergemeinschaften mitspielen. Da ein solcher Beschluss wohl kaum mehr zustande kommen wird, will die FDP nicht hinten anstehen und ebenfalls plakatieren, signalisiert Parteichef Markus Schumacher. Aber: „In jedem Fall werden wir die Anzahl der Plakate deutlich verringern, weil interaktiver Wahlkampf online viel bessere Möglichkeiten bietet als stumme Aushänge an jeder Straßenlaterne.“ Die Digitalisierung biete „tolle Chancen auch für den Wahlkampf“.

Das sieht auch die SPD so, die verstärkt in den sozialen Medien wie Facebook und Instagram unterwegs sein wird. Ganz auf Plakate verzichten wollen aber auch die Sozialdemokraten nicht: „Um unsere Kandidaten auch beim ,analogen’ Wähler vorzustellen, wollen wir natürlich auch dieses Medium einsetzen – allerdings in einer weitaus geringeren Anzahl wie in der Vergangenheit“, sagt Stadtverbands-Chef Daniel Rinkert.

Die Grünen haben zwar beantragt, dass die Plakatierung auf 50 Stellen im Stadtgebiet konzentriert werden sollte – doch: „Das ist zurzeit nicht umzusetzen, da es keine Beschlussfassung dazu gibt“, sagt Sprecher Peter Gehrmann. Da in Zeiten von Corona weder Info-Stände noch ein Tür-zu-Tür-Wahlkampf möglich sind, will die Partei voraussichtlich Plakate mit lokalen Themen und Ansprechpartnern drucken lassen, um Positionen und Kandidaten dem „analogen Bürger“ vorzustellen. „Aber dosiert“, wie Gehrmann betont.

Zwar hat sich auch die UWG mit der Frage beschäftigt, das gute alte Wahl-Poster einzumotten, doch ganz verzichten möchte die Wählergemeinschaft darauf dann doch nicht. „Wir werden prüfen, wie wir in den jeweiligen Stadtteilen aufgestellt sind, um darauf gezielt die Plakatierung abzustellen“, sagt Fraktionschef Carl Windler.

Die Wählergemeinschaft „Mein Grevenbroich“ will nur einige wenige Plakate an ausgewählten Stellen aufhängen. „Das machen wir bewusst“, sagt Vorsitzende Martina Suermann. „Denn allzu heftige Plakatierung sorgt für ein unschönes Stadtbild, das den Bürgern vor jeder Wahl zugemutet wird.“ Suermann zweifelt ohnehin daran, „dass durch die Poster auch nur eine Stimme mehr gewonnen werden kann“.

Was die CDU betrifft: „Für uns ist eine solche Beschränkung nicht neu“, sagt Stadtverbands-Chef Wolfgang Kaiser. „Schon bei der vergangenen Wahl haben wir die Zahl der Plakate spürbar eingedämmt – und diese Linie wollen wir weiterfahren.“ In Dörfern werden nur einige wenige Plakate aufgehängt, im innerstädtischen Bereich etwas mehr, weil es dort verschiedene Wahlbezirke gibt. Unklar ist, wer als Spitzenkandidat auf den CDU-Postern zu sehen sein wird. Der Hausforderer von Klaus Krützen soll erst am 10. Juni vorgestellt werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort