Grevenbroich Kohleausstieg: FDP kritisiert SPD-Mann Rainer Thiel

Grevenbroich · Die FDP kritisiert das Abstimmungsverhalten des SPD-Landtagsabgeordneten Rainer Thiel in Bezug auf den Braunkohleausstieg. Bei einem Besuch im Tagebau Garzweiler hatte Thiel unlängst vor einem frühen Ausstieg gewarnt. Ein vorzeitiger Abbruch der Braunkohleförderung und Verstromung vor 2045 habe unvorhersehbare Folgen für die Rekultivierungspläne des Tagebaus, sagte der SPD-Abgeordnete.

"Rainer Thiel vertritt in der heimischen Presse richtige Positionen", sagt nun der Grevenbroicher FDP-Chef Markus Schumacher. "Es darf nicht zu einem noch schnelleren Braunkohleausstieg kommen. Doch sein Abstimmungsverhalten im Landtag passt nicht zu seinen mit Krokodilstränen gefüllten Statements bei uns vor Ort."

Der Landtag hat sich in dieser Woche mit dem Entwurf des geplanten Klimaschutzplans auf Antrag der FDP-Landtagsfraktion auseinandergesetzt. Das Land Nordrhein-Westfalen leide nach sechs Jahren rot-grüner Regierung massiv unter wirtschaftlichem Schwund, erläuterte der industriepolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Dietmar Brockes im Landtag. "Es ist daher dringender denn je an der Zeit, dass wir weiteren Schaden vom Industriestandort NRW abwenden. Wir müssen dazu unbedingt verhindern, dass es ideologiebetriebene Ausstiegspfade bei der Energieerzeugung gibt. Genau das soll aber mit dem von SPD-Bundesumweltministerin Hendricks vorgelegten Klimaschutzplan 2050 geschehen." Was NRW brauche, sei eine abgestimmte europäische Energiepolitik und keine nationalen Alleingänge, so Brock. "Rainer Thiel hat leider eine Chance verpasst, seinen Worten auch Taten folgen zu lassen."

(NGZ)
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