Grevenbroich Kölsch-Rocker drehen auf der Autobahn

Grevenbroich · Mit ihrer Band "Kempes Feinest" will Nicole Kempermann aus Kapellen die kölschen Karnevalsbühnen erobern. Die Gruppe hat soeben ihr erstes Video gedreht. Für ihren Clip fuhren die fünf Musiker stundenlang auf der A540.

 Nicole Kempermann in Aktion: Die 27 Jahre alte Friseurin aus Kapellen will mit "Kempes Feinest" die Karnevalsbühnen in Köln erobern.

Nicole Kempermann in Aktion: Die 27 Jahre alte Friseurin aus Kapellen will mit "Kempes Feinest" die Karnevalsbühnen in Köln erobern.

Foto: Band

Wie oft sie für ihr neues Video die Autobahn 540 rauf und runter gebrettert sind, hat Nicole Kempermann nicht gezählt. "Das waren X-male. Wir sind fast drei Stunden lang zwischen Hydro und Jüchen herumgekurvt - die Leute müssen uns für bescheuert gehalten haben", berichtet die Sängerin. Das Ergebnis ihrer Tour ist jetzt auf den beiden Internet-Plattformen "Youtube" und "Facebook" zu sehen.

Mit dem Clip zum Song "Fründe" (Freunde) will sich "Kempes Feinest", die neue Band der 27 Jahre alten Kapellenerin, im Kölner Karneval einen Namen machen - und zwar früher, als das geplant war. "Eigentlich wollten wir erst in der nächsten Session so richtig durchstarten", erklärt Nicole Kempermann: "Doch dann kam etwas dazwischen." Da sich ihre kölsche Mädchenband "Echt lecker" in der laufenden Session auflöste, sprang "Kempes Feinest" kurzfristig ein und übernahm einige Termine der Girl-Group. "Um nicht so ganz unbekannt auf die Menschheit losgelassen zu werden, haben wir uns dazu entschlossen, vorher ein Video zu produzieren", sagt die Sängerin.

 Bilder aus den Clip "Fründe", der auf der A540 gedreht wurde.

Bilder aus den Clip "Fründe", der auf der A540 gedreht wurde.

Foto: Screenshots

Die Band entschied sich für eine Art Road-Movie. Die fünf Musiker zwängten sich in einen Kleinwagen, der mit einer Frontscheiben-Kamera ausgerüstet wurde, setzten sich auf die Autobahn und rockten los - dabei lief der Song "Fründe" in einer Endlosschleife. Obwohl bei den Aufnahmen mehr oder weniger improvisiert wurde, sind die Bandmitglieder mit dem Ergebnis zufrieden. "Wir haben bereits gute Resonanz auf diesen Clip bekommen", freut sich die 27-Jährige: "Manche sagen sogar, dass wir einen echten Ohrwurm produziert haben."

Der Song "Fründe" - der wegen seines eingängigen Intros auch "Et Bapp-, Bapp-, Bapp-Leed" genannt wird - ist einer von sieben eigenen Stücken aus der Feder von "Kempes Feinest". "Unser Repertoire reicht noch nicht aus für einen halbstündigen Auftritt auf den Karnevalsbühnen, daher haben wir jetzt noch einige Cover-Nummern mit im Programm", berichtet Kempermann. Die nächste Session will die Gruppe dann komplett mit eigenen Stücken bestreiten. Zurzeit wird noch fleißig komponiert und getextet.

Grevenbroich: Kölsch-Rocker drehen auf der Autobahn
Foto: ""

Auf "Humtata-Musik" sollte sich das Publikum aber nicht einstellen: "Kempes Feinest" kommt ordentlich rockig daher - im Stil der jungen kölschen Wilden wie "Kasalla" oder "Cat Ballou". "Auf den Herren- und Damensitzungen, die wir bespielt haben, sind unsere Nummern gut angekommen. Für das ältere Publikum sind sie allerdings etwas gewöhnungsbedürftig", meint die Tochter des "Rabaue"-Mitgründers Peter Kempermann.

Die weiteren Pläne von "Kempes Feinest": In diesem Jahr will sich die Band bei einem Plattenlabel bewerben, unter anderem wollen sich die Musiker bei Sony und Rhingtön vorstellen. "Im Mai werden wir mit unseren Konzerten beginnen - wir wollen so viel wie möglich spielen, um uns bekannt zu machen", sagt Kempermann. Zurzeit steht sie nicht nur mit mehreren Party-Locations in Köln in Verhandlung, sondern auch mit dem eigenen Papa. Der soll "Kempes Feinest" im Sommer mit ins Programm für das große "Rabaue"-Openair nehmen.

(NGZ)
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