Grevenbroich Klüngel-Vorwurf: Ratsherr lässt Ämter ruhen

Grevenbroich · Nach den Klüngel-Vorwürfen gegen ein Ratsmitglied ist CDU-Chef Norbert Gand in die Offensive gegangen: "Heinz-Peter Korte wird seine politischen Ämter ruhen lassen – um damit Schaden von der Partei fernzuhalten", erklärte er gestern.

Nach den Klüngel-Vorwürfen gegen ein Ratsmitglied ist CDU-Chef Norbert Gand in die Offensive gegangen: "Heinz-Peter Korte wird seine politischen Ämter ruhen lassen — um damit Schaden von der Partei fernzuhalten", erklärte er gestern.

Im Zusammenhang mit den im Neurather Kraftwerk aufgedeckten Unregelmäßigkeiten war Kortes Name genannt worden. Angeblich soll er auf Kosten seines Arbeitgebers RWE sein Haus verschönert haben.

Zu diesem Vorwurf wollte sich Heinz-Peter Korte gegenüber unserer Zeitung nicht äußern. "Ich werde mich zurückziehen, weil ich nicht möchte, dass Partei und Fraktion in diesem Zusammenhang genannt werden", erklärte er lediglich. Für ihn wichtig: "Dies ist auf keinen Fall ein Eingeständnis." Er wisse zurzeit selbst nicht, welche Vorwürfe konkret gegen ihn erhoben würden, und habe sich einen Rechtsanwalt genommen.

Norbert Gand befürwortete gestern den Schritt des Politikers: "Damit ist die Angelegenheit zu einer reinen Privatsache geworden. Ich bin froh, dass Heinz-Peter Korte in dieser Sache so schnell gehandelt hat", meinte er auf Anfrage. Einen Rücktritt habe die Fraktion dem Ratsmitglied nicht nahegelegt, für sie gelte zunächst die Unschuldsvermutung. "Er hat sich verabschiedet, mehr kann ich nicht von ihm verlangen", so Gand.

Der Parteichef hofft nun darauf, dass die Vorwürfe gegen das CDU-Mitglied so schnell wie möglich aufgeklärt werden. Denn auf unabsehbare Zeit fehlt ihr nicht nur im Stadtrat ein Mitglied, sondern auch im Personal- und Rechnungsprüfungsausschuss. Zudem ist auch der Vorsitz im städtischen Sport- und Bäderausschuss zunächst einmal vakant. Kortes Stellvertreterin Rosemarie Cremer (SPD) wird voraussichtlich die Führung übernehmen — falls der Fall nicht bis zur nächsten Sitzung am 9. Juli aufgeklärt ist.

Ob er auch seine weiteren Ehrenämter ruhen lässt, konnte Korte noch nicht sagen: "Darüber ist noch nicht gesprochen worden." Er ist unter anderem Vorsitzender des Stadtverbands für Leibesübungen, der in Grevenbroich die Interessen von mehr als 70 Sportvereinen mit rund 18 000 Mitgliedern vertritt.

(wilp)
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