Grevenbroich Kloster ist Großbaustelle
Grevenbroich · Für 2,7 Millionen Euro wird das Kloster Langwaden saniert, in allen Etagen sind Handwerker am Werk: Eine Brandmeldeanlage wird eingebaut, Bäder und Wasserleitungen werden erneuert. Bereits fertig ist ein Aufzug.
langwaden Eine Bohrmaschine kreischt, Räume sind bis aufs bloße Mauerwerk "entkernt", die Marienstatue im Kreuzgang ist mit Folie gegen Baustaub geschützt. Ein Ort der Stille ist das Kloster Langwaden zurzeit keineswegs, rund 20 Handwerker sind im Haus bei der Arbeit. Für 2,7 Millionen Euro wird der Haupttrakt des Klosters fit für die Zukunft gemacht. "Der Umbau sorgt für Aufbruchsstimmung. Wir schaffen eine gute Zukunft — das macht Lärm und Schmutz erträglicher", sagt Prior Bruno Robeck.
Ein Grund für das Millionen-Projekt: "Der Brandschutz war nicht auf dem aktuellen Stand", berichtet der Zisterzienser-Prior. Zusammen mit der Stadt wurde ein Brandschutzkonzept abgestimmt. "Wir erhalten eine automatische Brandmeldeanlage, der Alarm läuft bei der Feuerwehr auf", erklärt Geschäftsführer Alois Seimetz. Der zurzeit ausgeräumte Stefansaal, Büros und Wohnräume werden mit Rauchmeldern ausgerüstet. "Für die Kapelle wurde eine Lösung gefunden, damit nicht wegen des Weihrauchs Brandalarm ausgelöst wird", so Prior Bruno Robeck.
Auch die Fluchtwege werden verbessert. Vor dem Stefansaal haben die Bauarbeiter mehrere Wände abgebrochen. Auf diese Weise entstand ein großes Foyer, "das wir bei Veranstaltungen — etwa Hochzeiten oder Geburtagsfeiern — fürs Buffet oder für einen Sektempfang nutzen können", so Seimetz.
Im Rohbau fertig ist ein zusätzliches Treppenhaus neben der Kapelle. "Im Ostflügel fehlte bislang eine Treppe. Wir mussten mehrere Decken durchbrechen, da wir eine Außen-Fluchttreppe aus Denkmalschutzgründen nicht errichten können." Doch es gibt noch viel mehr Baustellen: "Die gesamten Wasserleitungen werden erneuert, die alten Rohre waren marode", so der Geschäftsführer. In diesem Zuge werden in mehreren Etappen die Bäder und Toiletten für die 42 Bewohner in der Seniorengemeinschaft St. Andreas und der Wohngemeinschaft St. Bernhard erneuert und "rollstuhlfähig" gemacht. Auch die neuen Sanitäranlagen der Klostergastronomie sind neu. Bis April 2013 wird der Umbau noch dauern.
Gestern segnete Prior Bruno Robeck am Ende des ersten Bauabschnitts bereits den neuen Fahrstuhl. "Unser alter Aufzug war super-eng. Ein Rollstuhl passte zwar knapp hinein, aber für einen Begleiter war kein Platz", schildert Seimetz. Den Aufzug finanziert die Stiftung Wohnhilfe in Bonn. Auch die übrige Finanzierung steht — mit Unterstützung des Erzbistums und auch mit Spenden.
Finden die Brüder trotz allem noch Ruhe fürs Gebet? "Die Kapelle und die Klaus sind vom Umbau nicht betroffen. Und wenn wir beispielsweise zum Mittagsgebet zusammenkommen, haben die Bauarbeiter Pause", sagt der Prior.