Grevenbroich Kloster gestaltet Garten für Stelen-Friedhof um

Grevenbroich · Im Garten des Klosters Langwaden laufen Bauarbeiten für einen neuen Friedhof. 210 Urnen-Gräber sollen dort bis Ende Oktober entstehen.

 Pater Prior Bruno Robeck (links) und Kloster-Geschäftsführer Alois Seimetz öffnen am 23. Oktober die Tore des neuen Urnen-Friedhofs.

Pater Prior Bruno Robeck (links) und Kloster-Geschäftsführer Alois Seimetz öffnen am 23. Oktober die Tore des neuen Urnen-Friedhofs.

Foto: lothar berns

Der Französische Garten des Klosters Langwaden steht in diesen Tagen Kopf: Es wird gebohrt, geschraubt, gepflanzt und gepinselt - und das auf Hochtouren. Denn schon in zwei Wochen sollen die Bauarbeiten abgeschlossen und aus der einstigen Wiese ein neuer Urnen-Friedhof geworden sein. Verteilt auf sieben Stelen sollen direkt am Kreuzweg der Künstlerin Anneliese Langenbach insgesamt 210 Urnen-Gräber entstehen.

Damit startet das Kloster Langwaden in ein Pilotprojekt: Kein anderes Kloster in der Umgebung bietet bisher Urnenbeisetzungen an. Der neue Friedhof passt gut zum Spirituellen: "Unser Ziel ist es, einen Ort des Gebetes zu schaffen. Im Mittelpunkt steht die Gastfreundschaft - und zwar für Lebende wie auch für die Toten", erklärt Kloster-Geschäftsführer Alois Seimetz.

Die Nachfrage nach Urnen-Gräbern in unmittelbarer Nähe zum Kloster ist groß. Das bestätigt auch Pater Prior Bruno Robeck: "Viele Menschen haben uns bereits in Gottesdiensten danach gefragt, weil sie sich mit dem Tod auseinandersetzen und oft eine emotionale Bindung zum Kloster haben."

Pater Prior Robeck spricht für die neun Mönche, die im Kloster Langwaden zuhause sind, von einer Erweiterung des Aufgabenfeldes. "Wir beziehen natürlich auch Verstorbene in unsere Gebete mit ein. Aber durch den neuen Friedhof gewinnen diese Gebete noch einmal stark an Aktualität", betont Robeck. Die Möglichkeit, Urnen direkt am Kloster beizusetzen, werte die gesamte Anlage deutlich auf.

Am Freitag, 23. Oktober, soll das Kolumbarium eröffnet werden. Bis dahin sollen alle Bauarbeiten abgeschlossen sein. "In den nächsten Tagen werden die Räume zwischen den Stelen mit Bäumen begrünt. Außerdem wird neben den Stelen ein Park-Weg aus einem Sand-Lehm-Gemisch angelegt", erzählt Geschäftsführer Alois Seimetz. Der Französische Garten wird damit auf einer Seite komplett umgestaltet, passt aber gut ins Landschaftsbild. Der Zugang zum Friedhof soll über zwei markante Edelstahl-Tore erfolgen, in die verschiedene Zitate aus Mönchsregeln sowie Psalmen eingraviert sind.

Gleich gegenüber des neuen Friedhofs befindet sich die Klosterkapelle, darüber hinaus ist auch der Mönch-Friedhof fußläufig gut erreichbar. "Viele Besucher wissen gar nicht, dass es am Kloster Langwaden einen Mönch-Friedhof gibt. Das Kolumbarium soll eine Erweiterung dieses Friedhofes sein", erzählt Seimetz. Beigesetzt sind dort in Erdgräbern vier Mönche, darunter auch Pater Theobald, der erste Prior des Klosters. Die Mönche pflegen sein Grab an einem Ehrenplatz.

Rund zehn Prozent der Urnen-Gräber sind schon reserviert. "Wir rechnen zwar nicht damit, dass alle Stelen nach wenigen Wochen belegt sein werden. Aber es zeichnet sich bereits jetzt ab, dass die Nachfrage sehr hoch ist", so Seimetz. Er betont: "Das Kloster-Kolumbarium wird preislich nicht in Konkurrenz zu städtischen Friedhöfen stehen." Die Preise lägen über den Gebühren der Städte - unter anderem wegen des besonderen Standorts.

(NGZ)
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