Grevenbroich Kita-Eltern übergeben Unterschriften

Grevenbroich · Gegen eine Erhöhung der Kita-Beiträge für Geschwisterkinder macht eine Elterninitiative mobil: In zwei Wochen sammelte sie 4224 Unterstützer-Unterschriften. Gestern nahm Bürgermeisterin Ursula Kwasny diese entgegen.

 Bürgermeisterin Ursula Kwasny diskutierte gestern mit der Elterninitiative, die Unterschriften gegen höhere Kita-Beiträge gesammelt hat. "Auch ich hätte mir eine andere Lösung gewünscht", sagte Kwasny.

Bürgermeisterin Ursula Kwasny diskutierte gestern mit der Elterninitiative, die Unterschriften gegen höhere Kita-Beiträge gesammelt hat. "Auch ich hätte mir eine andere Lösung gewünscht", sagte Kwasny.

Foto: L. berns

Zwillinge im Kinderwagen, Babys auf dem Arm, Kleinkinder an der Hand - rund 25 Mütter und Väter aus Grevenbroich suchten gestern Bürgermeisterin Ursula Kwasny auf, um ihr die 4224 gesammelten Unterschriften zu übergeben. Sie protestierten damit gegen die geplante Erhöhung de Kita-Beiträge, die der Jugendhilfe-Ausschuss dem Stadtrat empfohlen hat. "Die jetzige Lösung wendet sich gegen kinderreiche Familien mit mittlerem Einkommen", sagt Heiko Ziemann. Seine Frau erwartet gerade das vierte Kind. "Für uns würde die Kita jeden Monat 121 Euro mehr kosten. Das könnten wir uns nur durch Verzicht leisten." Zwillingsmama Stefanie Nolden ergänzt: "Ich würde jeden Monat so viel mehr zahlen, dass sich meine Arbeit nicht mehr lohnen würde."

Die Jugendpolitiker hatten sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, die Kita-Beiträge für Geschwisterkinder zu erhöhen. So sollten zusätzliche Einnahmen in Höhe von 100 000 Euro generiert werden. "Keine gute Lösung", sagte gestern Bürgermeisterin Ursula Kwasny bei der Unterschriften-Übergabe. Sie habe sich dafür stark gemacht, dass die Beiträge für alle um fünf Prozent angehoben werden sollten. Gleichwohl brauche die Stadt Geld: "Beim Schwimmbad kann ich nicht sparen, das plant das GWG. Den Bauhof plant die SEG - da habe ich keine Möglichkeiten", betonte die Verwaltungs-Chefin. Bei der Frage, ob sich eine Haushaltssicherungskommune denn ein neues Schwimmbad leisten könne, verwies Kwasny lediglich auf den Ratsbeschluss.

Thomas Salg, Initiator der Unterschriftensammlung, zeigte sich enttäuscht, dass die Verwaltung bisher keine angeforderten Zahlen geliefert hatte - Kwasny reagierte verwundert, verwies auf Ersten Beigeordneten Michael Heesch.

Salg und die anderen Eltern hoffen nun auf die Ratssitzung am 18. Dezember: "Der Beschluss muss von der Tagesordnung, erneut beraten werden." Dafür machen sich die Aktiven Bürger stark:. "Das Thema soll noch einmal neu in den Fraktionen und in den Ausschüssen beraten werden", sagt Fraktionschef Rolf Göckmann. Nach den nun von der Verwaltung vorgelegten Zahlen sei klar, dass größtenteils Familien (104 von 159) mit einem Jahreseinkommen zwischen 25 000 und 64 999 Euro von der Gebührenerhöhung betroffen seien. "Es muss zumindest über eine gerechtere Verteilung über alle Einkommensbereiche diskutiert werden", so Göckmann. Er regt grundsätzliche Überlegungen an, den Kinder- und Jugendbereich aus den Sparplänen zu streichen.

(NGZ)
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