Grevenbroich Kirchenmusiker radelt von Orgel zu Orgel

Grevenbroich · Georg Korte ist als neuer Kirchenmusiker für den Seelsorgebereich Niedererft zuständig. Eigentlich als Organist. Jetzt aber versuchte er sich mal als Plätzchen-Bäcker.

 Er ist der Neue an der Orgel und freut sich auf die anstehenden Aufgaben: Georg Korte. Seit Oktober pendelt der gebürtige Sauerländer von Bonn täglich nach Grevenbroich.

Er ist der Neue an der Orgel und freut sich auf die anstehenden Aufgaben: Georg Korte. Seit Oktober pendelt der gebürtige Sauerländer von Bonn täglich nach Grevenbroich.

Foto: Georg Salzburg

Als Kirchenmusiker gestaltet Georg Korte musikalisch die Gottesdienste. Das macht er in Wevelinghoven, Kapellen, Hemmerden, Neukirchen und Hülchrath. Weil dort gerade für die neue Orgel in der St. Sebastianuskirche gebacken wurde, wurde er spontan als Plätzchen-Bäcker mit eingespannt.

"Das geht in Ordnung, schließlich werde ich in Hülchrath an der neuen Orgel sitzen und habe somit den Nutzen", stellt der 33-jährige klar. Seit Oktober pendelt der gebürtige Sauerländer von Bonn täglich nach Grevenbroich. Hier, im Seelsorgebereich Niedererft, tritt er in die Fußstapfen von Patrick Kampf, der, wie er selbst, in Köln Kirchenmusik studierte. Schon bei der Backaktion, die im Hause Lys stattfand, merkte Korte, welchen Stellenwert die neue Orgel bei den Hülchrathern und den Menschen der umliegenden Orten hat. "Dass sie für mich als Kirchenmusiker wichtig ist, ist klar. Aber das Engagement des Orgelbauvereins, ist schon immens", staunt der 33-jährige. Einen Einblick in alle Gremien habe er natürlich noch nicht. Da müsse er abwarten, wie die Zusammenarbeit laufe.

Doch das Engagement und die offene Art der sehr engagierten Menschen, beeindruckt ihn sehr. "Wie hier bei Lys stehen die Türen buchstäblich offen, und man ist direkt mitten drin und gehört dazu", freut sich der Kirchenmusiker. Musik sei seine Leidenschaft und die Grenze zwischen Hobby und Beruf sei fließend - schon immer. In Heggen wuchs er auf, in Attendorn absolvierte er sein Abitur. In Köln studierte er Katholische Kirchenmusik, machte sein Diplom und seinen Master, ehe er die erste Stelle in Bonn antrat. Von Mai 2014 bis September 2017 war er als Kirchenmusiker in der Gemeinde Sankt Petrus in Bonn-Mitte tätig. Er leitete den Stifts-Chor, die Schola und das junge Vokalensemble an der Stiftskirche, ehe er jetzt in den Seelsorgebereich Niedererft wechselte.

Für Fußball, Joggen und Radfahren bleibt ihm als Pendler zwischen Bonn und Grevenbroich keine Zeit. Aber das will Korte wieder ändern, sobald er in der Nähe seines Arbeitsplatzes wohnt. "Ich stelle mir vor, die Orte mit den Fahrrad abzufahren", sagt er. Pater Bruno und andere sind bereits mit dem Rad unterwegs, er nutzt noch das Auto. "Das ist peinlich, wird sich aber bestimmt ändern."

Beruflich freut er sich auf die Jugendscholas und die Erwachsenenarbeit mit Chören. Da möchte er mit den bereits existierenden Angeboten arbeiten. Er freut sich auf die Zusammenarbeit mit Andrea Prats (Organistin und Kinderchorarbeit), Thorsten Kaja (Organist) und Regina Weusthoff (Kapellener Regenbogenchor). Darüber hinaus setzt er auf Projektarbeit, die mit temporären Proben arbeitet. "Das kommt sehr gut an, weil sich die Menschen oft nicht langfristig binden möchten." Die Chorarbeit hat sich verändert, früher hatte "jedes Dorf einen Chor, der traditionell zum Herbstkonzert einlud und sehr eingebunden in das Pfarrleben war", weiß der Kirchenmusiker. Aber der Nachwuchs fehlt. Projektchöre, über Dorfgrenzen hinaus, sieht er als Chance - auch wenn nach dem Projekt nur fünf Leute hängen bleiben.

(uwr)
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