Kirche St. Maria Himmelfahrt in Grevenbroich-Gustorf Mehr als nur imposante Architektur

Gustorf · Gerade in der Winterzeit, wenn sie bei Dunkelheit in einem warmen Licht angestrahlt wird, wirkt die Kirche St. Maria Himmelfahrt fast majestätisch. Kein Wunder, dass der große neugotische Bau im Volksmund den Namen „Dom an der Erft“ trägt.

Zu den Besonderheiten des Gotteshauses zählen Kopien der mittelalterlichen Chorschranken in der Taufkapelle. Die Originale werden im Rheinischen Landesmuseum Bonn aufbewahrt. Ebenfalls sehenswert sind die Kreuzigungsgruppe (um 1490) über dem Hochaltar und die Muttergottes aus Holz (um 1400) im südlichen Querschiff.

Der „Dom an der Erft“ ersetzte eine Kirche, die vermutlich im zwölften Jahrhundert entstand, denn in einem Türsturz soll die Jahreszahl 1130 eingraviert gewesen sein. Weil die Gemeinde mittlerweile mehr als 2000 Mitglieder zählte, beschloss der Kirchenvorstand im Jahr 1867 angesichts knapper Mittel einen bescheidenen Umbau. Das änderte sich jedoch, als die Geschwister Sinsteden mit ihrer großzügigen Stiftung auf den Plan traten und den Bau der heutigen imposanten Kirche ermöglichten.

Ein Fragment des Tabernakelhäuschens des alten Gotteshauses ist in die nördliche Chorwand von St. Maria Himmelfahrt eingelassen. Darin stehen zwei hölzerne Büsten unbekannter heiliger Frauen, die um 1470 in Köln angefertigt wurden. Vermutet wird, dass sie Jungfrauen aus der Schar der Heiligen Ursula darstellen.

Im Westen des Mittelschiffs ist die große Orgel zu sehen, die Johann Stockhausen aus Linz am Rhein im Jahr 1886 konstruierte und die heute unter Denkmalschutz steht. Aus den 1960er Jahren stammen die 20 Fenster der Taufkapelle, die von dem Leverkusener Glasmaler Paul Weigmann entworfen wurden. Ihr Leitmotiv ist das Sakrament der Taufe, erläutert mit Aussagen des Alten und Neuen Testaments.

(wilp)
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