Grevenbroich Kirche hat große Pläne für das Bernardushaus

Grevenbroich · Das Bernardushaus in der Innenstadt könnte zur zentralen Anlaufstelle im Seelsorgebereich Elsbach/Erft werden. Gespräche darüber laufen.

 Kreisdechant Assmann ist Pfarrverweser im Seelsorgebereich.

Kreisdechant Assmann ist Pfarrverweser im Seelsorgebereich.

Foto: Lber

Das Bernardushaus soll zur zentralen Anlaufstelle der fünf katholischen Gemeinden im Seelsorgebereich Elsbach/Erft werden. Pfarrverweser Guido Assmann bestätigte entsprechende Pläne. "Meine Überzeugung ist, dass die Kirche gerade in Zeiten, in denen die Mitglieder weniger werden, Präsenz zeigen muss. Das gilt für die einzelnen Gemeinden ebenso wie für die innerstädtischen Bereiche. Wir dürfen uns nicht zurückziehen", betont Assmann. "Das Bernardushaus am Markt liegt da, wo das Herz der Stadt schlägt. Der Standort ist ideal."

Angedacht ist, in dem Gebäude sowohl kirchliche Beratungsangebote — unter anderem des Familienzentrums Edith Stein sowie der Caritas — unterzubringen, als auch ein zentrales Sekretariat für die rund 13 000 Katholiken im Seelsorgebereich Elsbach/Erft. Zu diesem zählen die fünf Kirchengemeinden St. Georg Elfgen, St. Peter und Paul Stadtmitte, St. Stephanus Elsen, St. Mariä Geburt Noithausen und St. Mariä Himmelfahrt Gustorf. "Wir haben die Pläne auch schon bei einem gemeinsamen Treffen der fünf Kirchenvorstände sowie des Pfarrgemeinderats besprochen", sagt Assmann. Erste Gespräche mit dem Erzbistum Köln hätten ebenfalls bereits stattgefunden. Möglicherweise könne Grevenbroich sogar zum Pilotprojekt und Vorbild für andere Gemeinden werden. "Die Idee kommt gut an. Jetzt muss geprüft werden, ob sie umsetzbar ist. Das Bernardushaus müsste umfassend umgebaut werden — dafür müsste das Bistum die nötigen Mittel bereitstellen." Sollte es die nötige Unterstützung geben, könnte das Projekt in drei bis vier Jahren abgeschlossen sein.

Kreisdechant Guido Assmann, Oberpfarrer an St. Quirin Neuss, wurde zum 1. März von Erzbischof Joachim Kardinal Meisner zum Pfarrverweser im Seelsorgebereich Elsbach/Erft ernannt. Er führt seither kommissarisch die Amtsgeschäfte von Pfarrer Willi Steinfort weiter. Steinfort, bis März leitender Pfarrer im Seelsorgebereich, hatte im Frühjahr eine Stelle als Diözesanrichter am Offizialat in Köln sowie als Subsidiar in Düsseldorf-Benrath/Urdenbach angetreten.

Assmann hofft, dass im kommenden Jahr ein neuer fester leitender Pfarrer für die Steinfort-Nachfolge gefunden wird. "Dank der sehr aktiven Gemeindemitglieder und der tatkräftigen Unterstützung des Pastoralteams wollen wir aber auch die Übergangszeit nutzen, um einige Dinge auf den Weg zu bringen", betont Assmann. "Wir müssen uns für die Zukunft aufstellen. Das bedeutet auch, dass wir neue Wege einschlagen müssen."

Ziel soll es sein, den Mitgliederschwund der Kirche zu stoppen und zukunftsorientierte Angebote zu bieten. Auch in Grevenbroich hat es zuletzt Kirchenaustritte im Zuge der Affäre um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst gegeben. Davon geht Guido Assmann zumindest aus. "Genaue Zahlen liegen dazu zwar noch nicht vor. Aber es hat die Gemeinden im ganzen Land getroffen, da werden wir wohl keine Ausnahme sein."

(NGZ)
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