Grevenbroich Kinderbetreuung mit Tageseltern ausbauen

Grevenbroich · Seit Januar können Krankenhaus-Mitarbeiter das "Kinderzimmer" nutzen. Solche Plätze sind stark gefragt, auch bei anderen Eltern.

 Nico gehört zu den ersten Gästen im "Kinderzimmer" in Grevenbroich. Dort werden zurzeit acht Kinder betreut; die Nachfrage ist größer.

Nico gehört zu den ersten Gästen im "Kinderzimmer" in Grevenbroich. Dort werden zurzeit acht Kinder betreut; die Nachfrage ist größer.

Foto: L. Berns

Nico ist zu Gast bei den "Elifanten": Drei Kinder werden zurzeit im "Kinderzimmer" betreut, während ihre Eltern im Grevenbroicher St.-Elisabeth-Krankenhaus arbeiten. Seit Januar gibt es für die Mitarbeiter des Kreiskrankenhauses die Möglichkeit, den Nachwuchs betreuen zu lassen — und die Nachfrage steigt "zum Sommer hin deutlich", sagt Carolin Krautwig. Sie kümmert sich — neben dem Grevenbroicher Angebot — um ein ähnliches im Kreiskrankenhaus Dormagen unter dem Namen "Frechdachse".

Grevenbroich: Kinderbetreuung mit Tageseltern ausbauen
Foto: Reuter, Michael (mreu)

Familie und Beruf besser vereinbaren zu können — das ist der Hintergrund für die Eröffnung der "Kinderzimmer". Für die Großtagespflege — mehrere pädagogisch ausgebildete Fachkräfte kümmern sich um den Nachwuchs —, wurde in Grevenbroich unweit des Kreiskrankenhauses an der Von-Werth-Straße eine Erdgeschosswohnung umgebaut.

Hier können Unter-Dreijährige montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr betreut werden — "nach Absprache auch darüber hinaus", sagt Carolin Krautwig aus dem Personalbereich der Rhein-Kreis-Neuss-Kliniken, die sich um die "Kinderzimmer" kümmert. Nutzen können diese Betreuung vorrangig Mitarbeiter des Grevenbroicher Krankenhauses oder — nach Verfügbarkeit — auch des Rhein-Kreises Neuss.

Bis zum 1. August werden die kleinen "Elifanten" neue Gesichter kennenlernen: "Dann werden wir fünf weitere Kinder unter drei Jahren betreuen", sagt Carolin Krautwig. Anfragen gibt es aber bereits für sechs weitere Kinder. Und auch für die Aufnahme von Über-Dreijährigen interessieren sich bereits Eltern. "Die Nachfrage nach Betreuung ist vorhanden. Wir haben schon viele positive Rückmeldungen erhalten", sagt Krautwig.

Dass sich immer mehr Firmen Gedanken darüber machen, wie ihre Mitarbeiter Familie und Berufstätigkeit leben können, weiß auch Carina Lucas, Wirtschaftsförderin der Stadt Grevenbroich, und nennt als Beispiel ein Unternehmen, das sich gerade nach unterschiedlichen Möglichkeiten der Kinderbetreuung erkundigt hat. Sie ist überzeugt, dass es gut ist, wenn Firmen sich "frühzeitig und vorausschauend" mit diesem Thema beschäftigen: "Gerade wegen des zunehmenden Fachkräftemangels und auch wegen der Mitarbeiterbindung an das eigene Unternehmen."

Das Modell der Großtagespflege ist in vielen Großstädten bereits erfolgreich: In Düsseldorf gibt es zahlreiche, auch auf U3 spezialisierte Angebote. In Mönchengladbach kooperieren Tagesmütter in "Lena"-Gruppen.

Auch Birgit Schikora, Leiterin des Fachbereichs Jugend, würde ein solch' neues Angebot für die Stadt Grevenbroich begrüßen. "Wir haben den Aufbau der ,Elifanten' fachlich begleitet", sagt Schikora. Der Fachbereich Jugend würde auch Tagesmütter unterstützen, die gemeinsam eine Großtagespflege aufbauen wollen. Auch bei der Suche und Anmietung von geeigneten, kindgerechten Räumen könnte man Hilfestellung anbieten.

(NGZ/rl)
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