Stadtverband für Leibesübungen prüft Alternativen Kein Geld für große Gala

Stadtverband für Leibesübungen prüft Alternativen · Als im März des vergangenen Jahres nahezu der gesamte Vorstand des Stadtverbandes für Leibesübungen erneuert wurde, traten die "Neuen" kein leichtes Erbe an. "Es war kein Geld da und auch die Zuschüsse wurden gekürzt", erinnert sich Vorsitzender Heinz-Peter Korte.

Trotz aller Schwierigkeiten wurde einiges auf die Beine gestellt, auch an neuen Ideen und Zielsetzungen mangelt es nicht. "In diesem Jahr wollen wir Lehrgänge anbieten, keine Themen aus dem Sportbereich, sondern etwa Elektronische Datenverarbeitung oder Steuerrecht für die Vereinsverantwortlichen", so Korte.

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung sprach Theo Hoer eine Veränderung im Aufgabenbereich des 1958, also lange vor den Zeiten des Sportamtes gegründeten Stadtverbandes an. Er bot seine Mitarbeit an und kam auch auf das dominierende Thema der vergangenen Tage zu sprechen: "Ich denke, auch in Sachen Sportgala werden wieder bessere Zeiten kommen."

In diesem Jahr musste die Sportlerehrung aus finanziellen Gründen in ungewohnt kleinem Rahmen stattfinden. Das in den vergangenen Jahrzehnten populär gewordene Showprogramm mit bekannten Stars aus der Sport-Szene sei nicht mehr möglich, allerdings gibt es bereits einige Alternativvorschläge.

Eine Anregung sieht vor, die Gala wieder mit Programm, dafür aber nicht mehr mit renommierten Künstlern, sondern ausschließlich mit Sportlern der Umgebung zu bestreiten. Auch auf professionelle Ton- und Lichttechnik soll nach diesem Vorschlag verzichtet werden. Eine weitere Idee: Die Gala könnte an eine Veranstaltung wie etwa ein Schützenfest mit großem Zeit angeknüpft werden.

"So bekämen wir vielleicht günstig ein gutes Ambiente", überlegte Dieter Wintersig, Leiter des städtischen Fachbereichs Sport. Auch über einen Sportlerball mit Ehrung und anschließendem Tanzprogramm wurde bereits nachgedacht. Allerdings wurde auch massive Kritik an einigen der insgesamt 80 im Stadtverband vertretenden Vereinen geübt. "Wenn die Vereine nicht sagen: Wir wollen die Ehrung wiederhaben, warum sollen wir es dann machen?", so eine Äußerung aus der Versammlung.

"Ich hatte auch mit einer Flut von Leserbriefen und wütenden Anrufen gerechnet", erklärte Korte. Doch bis auf eine einzige, mit einem Spendenangebot verbundene Reaktion sei alles ruhig geblieben. In diesem Zusammenhang äußerte der Verbands-Vorsitzende schon einmal vorsichtig: "Vielleicht müssen wir in Zukunft auch mal über Beiträge nachdenken. Wir wollen die Vereine so lange wie möglich damit verschonen, aber irgendwann wird das wohl kommen.

" Die Gala in den nächsten Jahren gemeinsam wieder so aufzubauen wie bislang, "das ist unser Ziel", erklärte Heinz-Peter Korte. Erika Korte, Vorsitzende der Kinder- und Jugendabteilung des Stadtverbandes, äußerte Kritik: "Die Kindergala war ein totaler Reinfall. Etwa 15 Prozent der Geehrten haben ihre Urkunden abgeholt, die meisten haben über die Vereine nichts von der Veranstaltung erfahren."

Außerdem hatte die Jugendabteilung einen karnevalistischen Schwimm-Nachmittag geplant: "Aber wir haben kein Schwimmbad gekriegt. Man legt uns Steine in den Weg", so die Vorsitzende. Für die nähere Zukunft sei ein Spielnachmittag geplant, "doch wir warten erst einmal ab, ob überhaupt noch Interesse an unserer Arbeit besteht", so eine verärgerte Erika Korte: "Sonst werden wir uns vielleicht wieder mehr und hauptsächlich unseren eigenen Vereinen widmen." lina

(NGZ)
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