Straßenkarneval in Grevenbroich Gustorfer „Zoch“ mit Abba und Medusa

Gustorf · Das war ein gelungenes Sessions-Finale: Hunderte Zuschauer haben den Rosenmontagszug in Gustorf verfolgt und mit den Narren gefeiert. 27 Gruppen waren an den Start gegangen. Auffällig: die kreativen Kostüme vieler Teilnehmer.

Karneval 2024 Grevenbroich: So schön war der Rosenmontag in Gustorf
88 Bilder

Buntes Treiben zu Rosenmontag 2024 in Gustorf

88 Bilder
Foto: Staniek, Dieter

War das eine Party! Die Jecken in Gustorf haben nicht verlernt, wie Straßenkarneval geht. Das haben sie beim ersten Rosenmontagsumzug nach Corona bewiesen. Die Straßen waren voll: Hunderte Zuschauer waren dabei, als sich der „närrische Lindwurm“ durch die Straßen um den Erftdom schlängelte. Es gab viel zu sehen, der Umzug zählte nicht weniger als 27 Gruppen. Da ging schon vor dem Start die Post ab. Mittendrin: das Dreigestirn aus Prinz Karin Krahwinkel, Bauer Andrea Wessels und Jungfrau Heike Hilgers. Sie feierten auf einem der drei Großwagen den Höhepunkt der Session.

Die Gustorfer wissen, wie Karneval geht und was dazugehört. Viele hatten sich große Mühe gegeben und sich in aufwendig gestaltete Kostüme gehüllt und eigene Wagen gebaut. Vorne weg: die kleinen Jecken, der „Karnevals-Nachwuchs“ aus dem Kinderelferrat – dicht gefolgt vom Kinderprinzenpaar Lukas und Lena Andermahr. „Wir sind sehr zufrieden mit der Zahl der Anmeldungen“, sagte Petra Weenen, Präsidentin des Närrischen Sprötz-Trupps. Allerdings konnten die Zahlen aus der Zeit vor Corona nicht ganz erreicht werden.

Der guten Stimmung jedoch tat das keinen Abbruch. Die Narren legten sich ins Zeug, warfen Kamelle in die Menge – und riefen bei lauter Musik „Helau!“ und „Alaaf!“. So auch die „Sodbach-Clowns“. Sie haben ihrem Namen alle Ehre gemacht und sind in Clown-Vollausstattung durch die Straßen gezogen. „Die meisten von uns kommen aus Elfgen oder Laach. Deshalb ,Sodbach-Clowns‘. Aber wir sind zur Kirmes und an Karneval immer in Gustorf. Hier ist noch richtig was los“, sagte Hannah Kahnt, eine der 25 Gruppenmitglieder.

Knallgrüne Hingucker beim Zug waren auch „De Schwemmboxe“, eine lustige Damen-Truppe, deren 17 Mitglieder sich in Medusa-Kostüme gehüllt hatten. „In Gustorf kennt sich jeder, das ist schon fast familiär“, sagte Teilnehmerin Petra Schmitz. Die Gruppe war mit vollgepackten Bollerwagen gut ausgestattet – nicht nur mit Proviant für den Eigenbedarf, sondern auch mit reichlich Wurfmaterial. Ob das leicht zu organisieren war? „Wir haben Schwein gehabt“, sagte Schmitz – anderenorts soll es schwierig gewesen sein, genug Kamellen für den Straßenkarneval aufzutreiben.

Jeck unterwegs waren auch die Männer vom „KC Attacke“, die allesamt im Abba-Look durch die Straßen zogen. Anlass für ihr Motto: das Comeback der schwedischen Popstars. Allerdings: Agnetha, Björn und Co. sind nicht dafür bekannt, Karnevals-Knaller produziert zu haben. Die Jecken ließen deshalb vorwiegend kölsche Musik ertönen. So wie die „Havanna Boys“, die seit 1987 den Karneval in Gustorf/Gindorf mitgestalten. „Wir sind jedes Jahr mit einem anderen Mottowagen dabei“, sagte Willibert Schmitz, der so wie seine elf Zug-Kollegen als Bierflasche verkleidet war. Ihr Motto diesmal: „Havanna Kölsch“. Eine eigene Kreation. Gesprudelt sein dürfte an Bord allerdings nur reines Kölsch – ohne „Schuss“.

Die Narren in Gustorf freuen sich über jeden Zugteilnehmer. Seit einigen Jahren sind auch die Männer und Frauen von der Lebenshilfe mit von der Partie, diesmal mit einer 30 Mitglieder starken Truppe, die sich des Themas „Unterwasserwelt“ verschrieben hatte. Gefeiert haben die Karnevalisten am Rosenmontag schließlich auch im Festzelt; einige Hundert Besucher ließen den Tag am Torfstecherweg ausklingen. Polizei, Ordnungsamt und Malteser sorgten für Sicherheit. Laut Polizei ist es „größtenteils“ ruhig geblieben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort