Grevenbroich Kapellener wollen die neue Landstraße 361

Grevenbroich · Kapellen (S.M.) Bei der geplanten Protest-Aktion gegen den Landstraßenbau durch die Erftaue werden sie nicht dabei sein: die Anwohner der Neusser Straße. "Wir fiebern dem Bau der L 361n entgegen – und zwar seit vielen Jahren", bringt es Leo Krüll auf den Punkt. Der Grund: "Der Verkehr auf unserer Straße nimmt seit Jahren zu – nicht zuletzt durch die vielen Mautflüchtlinge, die von der Autobahn kommen."

 Sie wollen den Bau der Umgehungsstraße: Viele Kapellener klagen bereits seit Jahren über den starken Verkehr vor ihrer Haustüre.

Sie wollen den Bau der Umgehungsstraße: Viele Kapellener klagen bereits seit Jahren über den starken Verkehr vor ihrer Haustüre.

Foto: L. Berns

Kapellen (S.M.) Bei der geplanten Protest-Aktion gegen den Landstraßenbau durch die Erftaue werden sie nicht dabei sein: die Anwohner der Neusser Straße. "Wir fiebern dem Bau der L 361n entgegen — und zwar seit vielen Jahren", bringt es Leo Krüll auf den Punkt. Der Grund: "Der Verkehr auf unserer Straße nimmt seit Jahren zu — nicht zuletzt durch die vielen Mautflüchtlinge, die von der Autobahn kommen."

Schon seit fast 50 Jahren wird über die Umgehung diskutiert. "Die ursprüngliche Trassenführung wurde in den 80ern vom Verein ,Rettet die Erftaue' verhindert", erinnert Krüll: "Die jetzt geplante Strecke führt nicht mehr durch durch das Naturschutzgebiet. Sie hält zudem genügend Abstand zu den Wohngebieten." Vor diesem Hintergrund fehlt den Anliegern jedes Verständnis für die Gegner der Straße. "Wir sind alle für den Umweltschutz, doch andererseits muss auch der Mensch entlastet werden", meint Margret Schmidt.

Nachdem das Projekt L361n schon Ende 2006 im Landesstraßenbauplan ganz nach oben gerückt ist, sollte es nach Ansicht der Befürworter jetzt rasch umgesetzt werden: "Es muss endlich mal voran gehen", macht Margret Schmidt ihrem Unmut Luft. Der Verdruss bei manchen Anwohnern ist nach Auffassung von Heinrich Cöllen inzwischen derart groß, "dass sie sich die ursprüngliche Planung zurückwünschen". Diese hatte einen Trassenverlauf mitten durch die Erftaue vorgesehen.

Wolfgang Stranz hat kein Verständnis dafür, das eine vergleichsweise "kurze Strecke von 2,4 Kilometern" nicht schon längst realisiert worden ist: In Meerbusch oder Düsseldorf seien ähnliche Vorhaben weitaus schneller verwirklicht worden. "Die Sache ist entschieden", erklärt Hans-Dieter Heinemann, der freilich wie seine Nachbarn weitere Verzögerungen befürchtet. Ihnen allen geht es darum, deutlich zu machen, dass die Gegner der Trasse eine absolute Minderheitsposition vertreten. Angesichts von 50 Teilnehmern am jüngsten Treffen von "Rettet die Erftaue" verweist Hans-Dieter Heinemann auf seinen Ordner, in dem er Listen aufbewahrt. Darin befinden sich die Unterschriften der Befürworter: "Und das sind weitaus mehr als 50 Gegner."

(RP)
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