Kapellener Musiker beschallen im britischen Stil Kapellener trommeln für den Frieden

Kapellen · Ursprünglich als Grenadierfanfarencorps Kapellen gegründet, firmiert die Band um Michael Feuster als The Band of the Grenadier Guards. Jetzt spielen sie beim „Rememberance Sunday“ zur Erinnerung ans Ende des 1. Weltkrieges.

Die Musiker von Michael Feuster haben eine ungewöhnliche Metamorphose hinter sich: Gegründet als Grenadierfanfarencorps Kapellen, treten sie mittlerweile als The Band of the Grenadier Guards auf. Ihr Motto lautet, das eine zu tun, ohne das andere zu lassen.

Also sind sie weiterhin auf Schützenfesten präsent, das Verhältnis zum Grenadiercorps Kapellen war und ist gut. Und sie haben nach ihrer Neuausrichtung so spezielle Auftritte wie den am 11. November in Rheinberg bei Moers auf dem Militärfriedhof: Dann spielen die Deutschen für die Royal British Legion zu Ehren der Kriegsopfer. Anlass ist der Rememberance Sunday, mit dem an das Ende des 1. Weltkriegs erinnert wird.

Den neuen Weg waren viele Musiker nicht mitgegangen. „Trotzdem haben wir jetzt sieben Mitglieder mehr als früher, nämlich aktuell 32“, freut sich Michael Feuster. Und die Formation ist auf der Suche nach weiteren Musikern, die beim ungewöhnlichen Projekt mitmachen wollen. „Die britischen Märsche sind sehr holzlastig“, erklärt der 42-Jährige. Weil das so ist, werden vor allem Musikerinnen und Musiker gesucht, die Klarinette, Oboe oder Fagott spielen können.

Natürlich ist The Band oft the Grenadier Guards um größtmögliche Authentizität bemüht. „Bewusst tragen wir keine roten, sondern blaue Uniformen. Schließlich sind wir keine Soldaten“, sagt Michael Feuster. Außerdem trugen sie als Grenadierfanfarencorps auch blaue Uniformen. Die Details sind jedoch very british: „Die Knöpfe an der Uniform mit dem Wappen der Königin sind dieselben, die auch die Soldaten an ihren Uniformen tragen“, erläutert Michael Feuster Details. Die Kapellener hatten ihre Beziehungen spielen lassen: „Die Armee hat da ihre Möglichkeiten. Da geht jemand in den Keller und kommt mit einem Karton voller Knöpfe wieder“, lachen die Musiker. Die Kapellener haben auch die Original-Schnittmusterbogen bekommen. Von der Erft ging es natürlich schon an die Themse – The Band oft the Grenadier Guards reiste bereits nach London: „Dort haben wir auch die Queen gesehen, sie wird aber nicht wissen, dass es uns gibt“, sagt Marcel Hambloch (27). Die Queen schaut den Musikern an der Erft aber immer beim Proben zu: Ihr Bild hängt im Probenkeller. Und man sagt, sie soll während der Proben noch nie die Augen verdreht haben. Im Oktober nächsten Jahres wollen die Musiker in ihren schmucken Uniformen und mit ihren Instrumenten nach London reisen. Sie werden Trommeln mitnehmen, die aus England stammen und von einem namentlich nicht bekannten Künstler bemalt wurden. „Sie klingen komplett anders als unsere alten Trommeln, was aber nichts mit der Bemalung zu tun hat“, erklärt Michael Feuster. Die neuen Trommeln klängen wie Tambourcorps-Trommeln, hätten einen vollen und nicht so einen trockenen Klang. Im Einsatz ist derzeit unter anderem ein Signalhorn, ein Bugle sowie Cornets statt Trompeten, außerdem eine Tuba und ein Euphonium. Von den 32 Mitgliedern sind sechs Frauen. Die Mitglieder sind zwischen 12 und 56 Jahre alt. Viele wohnen nicht in Kapellen, kommen aus Städten innerhalb der Rhein-Kreises, aber auch aus Willich oder Duisburg. Ein weiterer spektakulärer Auftritt steht in Jüchen im Festzelt vor Haus Katz am 28.Oktober an

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