Grevenbroich Kapellener dreht einen Action-Film

Grevenbroich · Mit Werbe- und Imagefilmen hat sich Tilo Kux einen Namen gemacht. Jetzt dreht der Kameramann einen Spielfilm.

 Szene aus dem Action-Streifen "Pit", der bis zum Ende des Jahres fertiggestellt werden soll.

Szene aus dem Action-Streifen "Pit", der bis zum Ende des Jahres fertiggestellt werden soll.

Foto: Tilo Kux

"Bis Ende des Jahres ist der Film fertig", kündigt Tilo Kux selbstbewusst eine Premiere an. "Pit" lautet der Titel des Kurzfilms, für den der Kameramann zurzeit an verschiedenen Locations im Ruhrgebiet unterwegs ist, um zu drehen. Produziert wird ein "ziemlich skurriler" Action-Film. Nicht nur, um Appetit auf seinen Erstling zu machen, ist bereits jetzt ein Trailer ins Netz gestellt worden.

"Wir versuchen den Film über Crowdfounding zu finanzieren", benennt der 27-Jährige die Suche nach weiteren Geldgebern für sein Projekt. Die frisch erstellte Homepage zeigt erste Filmschnipsel und ist eine Plattform, um die Leute zu interessieren. "Ich bin optimistisch, dass das klappt", sagt Kux. Mit Herzblut ist der Filmemacher bei der Sache. Das Metier kennt er insofern aus dem Effeff, als dass er sich in den vergangenen Jahren mit Imagefilmen und Werbeclips - hauptsächlich für Lifestyle-Themen und Mode - einen Namen in der Szene gemacht hat.

 Ein Teil der Filmcrew, die mit den Dreharbeiten zu "Pit" beschäftigt ist.

Ein Teil der Filmcrew, die mit den Dreharbeiten zu "Pit" beschäftigt ist.

Foto: Tilo Kux

"Das ist jetzt der erste Film", beschreibt er Neuland. "Spannend und großartig" seien die Arbeiten dafür bislang gewesen, aber auch "mental und physisch anstrengend". Der gebürtige Kapellener, der zwar inzwischen in Düsseldorf lebt, aber regelmäßig zu Stippvisiten bei seinen Eltern ist, beschreibt seine normale Arbeit mit einem Spaziergang. "Was wir für ,Pit' machen, ist eher die Besteigung des Mount Éverest", ohne Sauerstoffgerät, selbstverständlich. Von der Idee zu "Pit" war er sofort überzeugt. "Als ich das Drehbuch las, habe ich mich wahnsinnig amüsiert", erinnert er sich an das von seinem Freund und "begnadeten Filmemacher" Mike Linde ersonnene Skript. "Es sind sofort die ersten Bilder in meinem Kopf entstanden", deren Umsetzung jetzt - parallel zu seinen Aufträgen als freier Filmschaffender - erfolgt. Bilder zu produzieren ist schon immer Tilo Kux' Ding gewesen. Bereits zu Schulzeiten war er dafür unterwegs, "wobei es damals noch nicht so leicht war, mit dem bisschen Taschengeld entsprechendes Equipment zu bekommen".

Sein erstes Video entstand quasi erzwungenermaßen. Damals war die Versetzung des Pascal-Gymnasiasten gefährdet. "Und mein Deutschlehrer wollte, dass ich einen vernünftigen Beitrag zu einem Thema nach Wahl abliefere", um die Leistungsbereitschaft unter Beweis zu stellen. Das Ergebnis war so überzeugend, dass erstens die Versetzung doch noch gelang und zweitens die Initialzündung für den späteren Beruf da war, zu dem es letztlich keine Alternative gibt.

 Tilo Kux hat schon im Pascal-Gymnasium die Liebe für die Filmarbeit entdeckt.

Tilo Kux hat schon im Pascal-Gymnasium die Liebe für die Filmarbeit entdeckt.

Foto: Tilo Kux

Auf der Suche nach seiner eigenen Bildsprache, die er als klar, präzise und vor allem gut ausgeleuchtet beschreibt, gibt es durchaus Vorbilder als so etwas wie Idole oder Leitfäden. Roger Deakins, der zahlreiche preisgekrönte Arbeiten vorzuweisen hat und mit seinen 68 Jahren noch immer gefragt ist, gehört ebenso dazu wie Denis Villeneuve ("Blade Runner 2049"), Demian Krisl oder Bradford Young, schwärmt er von etablierten und berühmten Kameraleuten.

"Wir sind alle sehr ernsthaft bei der Sache", beschreibt er die Disziplin und Konzentration bei den Dreharbeiten zu "Pit" innerhalb der jungen Crew. Sie alle stehen möglicherweise am Anfang einer Karriere. "Mein Traum wäre, dass wir 'Pit' bei Filmfestivals zeigen können". Würde der Streifen in seinem solchen Kontext gezeigt und fände sein Publikum, sorgte das vielleicht für erste Aufmerksamkeit.

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