Bürgermeister in Grevenbroich Wer fordert 2020 Klaus Krützen heraus?

Grevenbroich · Die CDU ist auf der Suche nach einem Kandidaten, der dem Bürgermeister bei der Kommunalwahl die Stirn bieten soll. Ein Unterstützungs-Bündnis für Krützen aus Grünen, Linken und Freien Bürgern wird es wohl nicht mehr geben.

 Seit Oktober 2015 regiert Klaus Krützen im Grevenbroicher Rathaus. Noch ist unklar, wer ihn im September 2020 herausfordern wird.

Seit Oktober 2015 regiert Klaus Krützen im Grevenbroicher Rathaus. Noch ist unklar, wer ihn im September 2020 herausfordern wird.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Die „B-Frage“ ist bei der Grevenbroicher CDU offen. Noch steht nicht fest, wer bei der Kommunalwahl 2020 als Spitzenkandidat der Union ins Rennen gehen wird. „Es ist nicht einfach, einen geeigneten Kandidaten zu finden“, gibt Fraktions- und Stadtverbandschef Wolfgang Kaiser zu. Zwar führe er Gespräche mit möglichen Bewerbern. Doch bis heute habe sich noch niemand gefunden, der bereit ist, seinen Hut in den Ring zu werfen – und um Amtsinhaber Klaus Krützen (SPD) seine Stirn zu bieten.

Die Anforderungen, die Kaiser an einen Kandidaten stellt: „Er sollte Fachverstand und Lebenserfahrung gleichermaßen haben“, sagt der Neukirchener. Also nicht zu jung und möglichst mit beiden Beinen im Berufsleben stehend. „Aus der freien Wirtschaft drängen sich da nicht allzu viele Leute auf, die bereit sind, das Bürgermeisteramt vielleicht für das gleiche Geld, aber mit weitaus mehr Zeitaufwand zu übernehmen“, weiß Kaiser aus Erfahrung.

Obwohl sich Klaus Krützen bereits im Wahlkampfmodus befindet, will sich der Parteivorsitzende nicht selbst bei der Kandidatenfindung unter Druck setzen. „Wir haben sicherlich noch ausreichend Zeit, da die Kommunalwahlen erst im September 2020 sind – das sind noch fast zwei Jahre“, sagt er. Daher genieße bei ihm derzeit die Suche nach neuen Bewerbern für die Stadtrats- und die Kreistagswahlen mehr Priorität. „Teilweise werden Wechsel anstehen“, sagt Kaiser, ohne jedoch zum jetzigen Zeitpunkt Namen nennen zu wollen. Er sei auf der Suche nach „jungen und neuen Gesichtern“ – diese Arbeit will er bis Anfang oder spätestens Mitte des nächsten Jahres beendet haben.

Gerüchte, dass er selbst für das Bürgermeisteramt kandidieren wird, will Wolfgang Kaiser weder bestätigen noch dementieren. „Meine Aufgabe als Stadtverbandsvorsitzender ist es, den Kandidaten zu suchen“, sagt er lediglich. Ein Szenario, in dem die CDU den Amtsinhaber Klaus Krützen unterstützt, könne er sich allerdings nicht vorstellen. „Eher unrealistisch“, meint Kaiser.

Für die SPD ist der Weg klar: „Wir setzen auf jeden Fall auf Klaus Krützen. Da gibt es eindeutige Signale aus dem Stadt- und den Ortsverbänden“, sagt Parteivorsitzender André Thalmann. Krützen mache einen guten Job, komme bei den Bürgern an und habe viele Projekte angestoßen, die sich nicht in einer Amtszeit umsetzen ließen – und die er in einer weiteren Wahlperiode zu Ende bringen soll. Einen Termin für die offizielle Nominierung gibt es noch nicht; Thalmann arbeitet zurzeit an einem entsprechenden Fahrplan. Bis zum Ende dieses Jahres will er die Kandidaten für die Stadtratswahl aufgestellt haben, auch bei der SPD dürfte es aus Altersgründen zu dem einen oder anderen Wechsel kommen.

Bei der Wahl 2015 konnte sich Klaus Krützen noch der Unterstützung eines Bündnisses aus Grünen, Linken und Freien Bürgern sicher sein. Ob das auch 2020 so sein wird, ist nach heutigem Stand eher nicht zu erwarten. „Wir haben mit dieser Frage große Schwierigkeiten“, sagt Peter Gehrmann, Sprecher der Grünen. Gerade was  Kernthemen wie der umstrittene Bau der Landstraße 361n betreffe, bewege sich die Politik der SPD in eine andere Richtung. „Da unterscheiden wir uns grundsätzlich“, meint Gehrmann.

Ähnlich argumentiert Walter Rogel-Obermanns von den Linken, der nach jetzigem Stand „große Bauchschmerzen“ habe, den Bürgermeister noch einmal zu unterstützen: „Ich bin mit einigen Sachen nicht zufrieden, die Zusammenarbeit funktioniert nicht so, wie ich sie mir erhofft habe“, sagt der Chef der Linken. Ob seine Partei einen eigenen Kandidaten stellen werde, sei noch unklar. „Da stehen wir noch  am Anfang der Diskussion“, sagt Rogel-Obermanns.

Ähnlich ist die Situation bei der UWG. Fraktionschef Carl Windler will sich in der „B“-Frage noch nicht festlegen: „In den entsprechenden Gremien habe wir darüber noch nicht gesprochen“, sagt er. Auch die FDP will sich damit noch Zeit lassen. „Diese Frage ist noch nicht entschieden und wird im Laufe des nächsten Jahres im Vorstand besprochen und gegebenenfalls von einem Parteitag beschlossen werden“, sagt Vorsitzender Markus Schumacher.

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