Grevenbroich Kameras gegen Vandalismus

Grevenbroich · Als erste Schule im Stadtgebiet soll das Pascal-Gymnasium mit Videokameras überwacht werden. Die Stadt hat die Kosten für das Pilotprojekt gegen Vandalismus ermittelt – sie liegen weitaus höher als bisher angenommen.

 Wie im Düsseldorfer Hauptbahnhof: Das Pascal-Gymnasium soll nachts und während der frühen Morgenstunden per Video überwacht werden.

Wie im Düsseldorfer Hauptbahnhof: Das Pascal-Gymnasium soll nachts und während der frühen Morgenstunden per Video überwacht werden.

Foto: A. Endermann

Als erste Schule im Stadtgebiet soll das Pascal-Gymnasium mit Videokameras überwacht werden. Die Stadt hat die Kosten für das Pilotprojekt gegen Vandalismus ermittelt — sie liegen weitaus höher als bisher angenommen.

Mit Graffiti beschmierte Fassaden, zerbrochene Fensterscheiben, zerborstene Flaschen auf dem Schulhof. Manfred Schauf hat bereits viele Formen von Vandalismus gesehen. Daher hofft der Leiter des Pascal-Gymnasiums darauf, dass die Politiker heute einen Beschluss für seine Schule treffen werden: "Wir brauchen eine Video-Überwachung, damit der Ärger endlich aufhört", sagt er.

Seit gut zwei Jahren wird in den städtischen Gremien über den ersten Einsatz von Kameras an einer Grevenbroicher Schule diskutiert — bislang ohne Ergebnis. Heute werden dem Schulausschuss erstmals Zahlen für ein solches Projekt auf den Tisch gelegt. Demnach würde ein Videosystem mit neun Kameras etwa 22 000 Euro kosten, hinzu kämen jährlich rund 2000 Euro für die Instandhaltung. Zum Vergleich hat die Stadtverwaltung ein Mietangebot eingeholt: Hier lägen die Kosten für die gleiche Anlage bei knapp 7500 Euro im Jahr.

"Das ist eine Menge Geld für eine Stadt mit Nothaushalt. Vor allem auch, weil wir bislang von höchstens 12 000 Euro für den Kauf von Kameras ausgegangen sind", meint Schulpolitiker Klaus Krützen (SPD). Er gibt jedoch zu bedenken, dass auch ein Teil der bisher entstandenen Vandalismus-Schäden aus der Stadtkasse gezahlt werden mussten — alleine im Vorjahr waren das 48 000 Euro.

"Wir müssen daher abwägen, ob sich eine Investition in Kameras bei der derzeitigen Haushaltssituation realisieren lässt", meint er. Grundsätzlich geht Krützen davon aus, dass eine Videoüberwachung sinnvoll ist: "Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass Zerstörungen nach dem Einsatz von Kameras zurückgehen."

Aus diesem Grund befürwortet auch die Schulausschussvorsitzende Irmintrud Berger (CDU) eine Videoüberwachung am Pascal. "Das Schulgelände ist sehr weitläufig und kann nicht eingezäunt werden. Von daher macht es Sinn, dort mit dem Pilotprojekt zu starten", erklärt sie. Vor der heutigen Sitzung des Gremiums soll daher Kämmerin Monika Stirken-Hohmann befragt werden, ob sich eine Investition — entweder Kauf oder Miete — verwirklichen lässt.

Das große Gelände des Pascal-Gymnasiums lässt sich nicht einzäunen — und das will Schulleiter Schauf auch nicht: "Das Areal hat einen großen Freizeitwert und soll auch außerhalb des Unterrichts genutzt werden", sagt er. Der offene Bereich, der in unmittelbarer Nähe des Bends liegt, habe jedoch während der Abendstunden eklatante Nachteile: "Von daher sollte das Gelände zwischen 22 und 6 Uhr überwacht werden", betont Manfred Schauf: "Wir warten sehnlichst auf diese Investition."

(NGZ/rl)
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