Grevenbroich Jürgen Drews zu laut für den Kirmesplatz?

Grevenbroich · Erteilt die Stadt dem "König von Mallorca" ein Auftrittsverbot? Das in Orken geplante Konzert von Jürgen Drews steht auf der Kippe. Muss sich der Förderverein der SG Orken-Noithausen nun einen anderen Veranstaltungsort suchen?

Jürgen Drews - König von Mallorca
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Einige hundert Eintrittskarten sind bereits über das Internet an Fans aus ganz Nordrhein-Westfalen verkauft worden. Offiziell sollten die Tickets in dieser Woche in den Handel kommen. Doch der Förderverein der Sportgemeinschaft Orken-Noithausen hat den Vorverkauf zunächst einmal gestoppt.

Denn es gibt Signale aus dem Rathaus, die den Veranstaltern um Norbert Trippen zurzeit Bauchschmerzen bereiten. Aus gutem Grund: Das Ordnungsamt will das für den 30. April geplante Konzert mit Schlagerkönig Jürgen Drews wohl nicht genehmigen — zumindest nicht auf dem Orkener Kirmesplatz. Dort könnte es zu Lärmbelästigungen und damit auch zu Beschwerden kommen.

Das wurde Norbert Trippen in der Vorwoche mündlich mitgeteilt, die schriftliche Begründung liegt ihm noch nicht vor. Da die Planungen und Vorbereitungen für die Veranstaltung bereits weit fortgeschritten sind, hofft der Förderverein nun doch noch auf eine einvernehmliche Lösung. "Wir haben am Mittwoch einen Termin bei Bürgermeisterin Ursula Kwasny", sagt Trippen: "Sie unterstützt die Grevenbroicher Vereine schon seit Jahren nach besten Kräften. Ich hoffe, dass sie auch uns helfen wird."

Schon im vergangenen Jahr hatte der Förderverein einen "Tanz in den Mai" mit Schlagerstar Michael Wendler veranstaltet und anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Sportgemeinschaft Orken-Noithausen eine erfreuliche Zusatzeinnahme erzielt. "Wir haben mit dem erwirtschafteten Geld zum Beispiel Teile der Kabinen auf dem Sportplatz in Eigenregie renoviert", sagt Norbert Trippen. Auch die Einnahmen aus dem Konzert mit Jürgen Drews — erwartet werden etwa 2000 Besucher — sollen dem Verein direkt zugute kommen. "Wir denken zurzeit über Container nach, in denen die vielen Jugendmannschaften ihre Materialien lagern können. Dafür könnten wir das Geld sehr gut gebrauchen", berichtet Trippen.

Gerade angesichts der schlechten Haushaltssituation der Stadt halte er es für sinnvoll, wenn Vereine sich weiter selbst Gedanken über zusätzliche Einnahmequellen machen würden. "Der Förderverein möchte auch in diesem Jahr durch eine erfolgreiche Veranstaltung wieder einen Beitrag zur Vereinsarbeit leisten", unterstreicht Norbert Trippen.

Der Vertrag mit Jürgen Drews war bereits Ende 2012 abgeschlossen worden, auch sonst sind dem Förderverein bereits erhebliche Kosten entstanden. "Wir setzen deshalb am Mittwoch auf die Hilfe der Bürgermeisterin, zumal aus unserer Sicht nichts gegen eine erneute Veranstaltung auf dem Kirmesplatz an der Richard-Wagner-Straße spricht", so Trippen. Die Belästigungen für die Anwohner hätten sich im Vorjahr in Grenzen gehalten. Außerdem sei der Verein bestrebt, alles zu unternehmen, um eventuelle Beschwerden einzudämmen. Sollte es zu keiner Einigung mit der Stadtverwaltung kommen, möchte der Förderverein die Veranstaltung auf ein Ausweichgelände außerhalb von Orken verlegen.

Ob das notwendig sein wird, will Rathaussprecher Andreas Sterken momentan noch nicht beurteilen. "Die Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes sind in Gesprächen mit den Verantwortlichen des Fördervereins", sagte er gestern auf Anfrage der NGZ: "Zurzeit können wir zu diesem Verfahren keine Stellungnahme abgeben."

(NGZ/rl)
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