Künstlerisches Schaffen in Jüchen Künstlerin Meral Alma erntet Lob für ihr monumentales Werk

Hochneukirch · Meral Alma hat in diesem Jahr den vierten Teil ihres monumentalen Werkzyklus „Zirkus des Lebens“ im Format drei mal acht Meter der Öffentlichkeit vorgestellt. Unter Kunstkennern wird die Arbeit als „kunstgeschichtlich neu“ bezeichnet.

 Meral Alma vor dem vierten Akt ihres Werkzyklus „Zirkus des Lebens“.

Meral Alma vor dem vierten Akt ihres Werkzyklus „Zirkus des Lebens“.

Foto: Patrick Kieseier

Eine Karriere, deren Erfolg sicherlich auch in Meral Almas ständiger künstlerische Weiterentwicklung begründet ist. Sammler müssen sich oft Jahre gedulden, bis sie eines ihrer Werke erstehen können. Und wenn sie malt, gibt sie wirklich alles. „Für mein bisher größtes Bild – den vierten Akt meiner acht mal drei Meter messenden Werkserie ,Zirkus des Lebens’ – habe ich sechs Monate exzessiv gearbeitet“, berichtet die junge Künstlerin.

Nur zwei Wochen im Februar hatte Meral Alma dieses gigantische Werk in einer Ausstellung in Düsseldorf präsentiert. Und bereits nach kurzer Zeit hatte das monumentale Bild – wie auch schon die drei anderen Teile zuvor – einen Sammler gefunden, der es in naher Zukunft der Öffentlichkeit zugänglich machen wird. „Eigentlich hatte ich für die Wochen nach dieser Ausstellung eine große Asien-Reise geplant, um mir dort Inspirationen für meine Kunst zu holen“, erzählt Alma. Aber wegen Corona wurde nichts daraus.“

Meral Almas neueste und monumentalste Arbeit mit dem Titel „Zirkus des Lebens – vierter Akt“ wird inzwischen mit Bewunderung als „kunsthistorisch noch nicht Dagewesenes“ bezeichnet. Denn die Arbeit kombiniert erstmals eine farbintensive Szenerie mit einer Licht- und Rauminstallation, um den Betrachter in sich wechselnden Abfolgen tief in die von der Künstlerin geschaffene Welt eintauchen zu lassen. Aufgrund zusätzlich lasierend eingearbeiteter Spezialpigmente in einer verborgenen Bildebene reagiert das Werk auf verschiedene Lichtfrequenzen.

 Teile der Arbeit wirken dabei wie ein großes Kirchenfenster, durch das Licht strahlt. Durch die extreme Leuchtkraft der Farbpigmente treten einzelne Bereiche in den Vordergrund und gewinnen gleichzeitig an Plastizität – während andere Figuren, die zuvor bei Tageslicht eine starke Farbigkeit aufwiesen, in den Hintergrund treten und mit der schwarzen Bildfläche verschmelzen. Gleichzeitig verliert das Bild seine Einengung durch Konturen der Leinwand und scheint eins zu werden mit dem Betrachterraum.

Meral Alma zielt nicht darauf ab, sich auf die Darstellung der Schrecken der Weltgeschichte zu fokussieren, sondern will den Betrachter durch ein Wiedererkennen in ihren Arbeiten dazu inspirieren, das eigene Wesen zu reflektieren und einen Veränderungsprozess zu initiieren, der sich vom Individuum bis hin in die gesellschaftliche Wirklichkeit erstrecken kann. Und alles ist miteinander verbunden in einen Rausch der Formen und Farben, die sich über das Bild hinaus ausbreiten.

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