Der „Dorf-Sheriff“ von Neukirchen Ex-Generaloberst Josef Berg ist in Neukirchen der Mann für alle Fälle

Neukirchen · Eigentlich könnte er sprichwörtlich eine ruhige Kugel schieben und sein Dasein als Pensionär an der Seite seiner Ehefrau Elisabeth genießen. „Nur rumzusitzen ist nichts für mich“, beschreibt Josef Berg sich selbst. Und weil der 81-Jährige seinen Stadtteil liebt, ist er als so etwas wie ein Müll-Sheriff unterwegs, um für die gute Optik im Quartier zu sorgen.

 Kümmert sich liebevoll um „seinen“ Heimatort: Josef Berg.

Kümmert sich liebevoll um „seinen“ Heimatort: Josef Berg.

Foto: Valeska von Dolega

Selbst an der Hülchrather Straße lebend, bezeichnet er das Areal von hinter dem Bahndamm bis zur Münchrather Straße als „mein Revier“. Blitzblank sind dort die Baumscheiben, ebenso tadellos schaut es entlang der Bürgersteige und Hecken aus. Josef Berg, Jahrgang 1937, ist so etwas wie der Picobello-Mann. „Wir sind doch ein internationaler Ort“, erzählt der frühere Generaloberst der Schützen in Neukirchen stolz über sein Quartier und die „Besucher aus allen Teilen der Welt“, die hierher kommen. „Hier bin ich geboren, hier lebe ich, das ist mein Zuhause“ – und damit das alles ansehnlich bleibt, kümmert er sich um die Hinterlassenschaften anderer. Manche, so zählt er auf, kurbelten während der Autofahrt die Wagenscheibe herunter, um allerlei Müll rauszuwerfen, Zigarettenstummel seien dabei noch das kleinste Übel. „Am schlimmsten sind die Fast Food-Verpackungen“, bestätigt auch Elisabeth Berg, seit Schulzeiten an der Seite ihres Mannes. „Natürlich kann ich bei der Stadt anrufen und warten, bis dann einer kommt.Ich kann das aber auch gleich selbst erledigen. Dann weiß ich, dass es gut erledigt ist.“

Josef Berg bezeichnet sich als Mann für alle Fälle. „Ich habe schon alles gemacht, nur Bürgermeister war ich bislang nicht“, sagt er schmunzelnd über ein Amt, „das ich aber nicht haben möchte“.

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