Grevenbroich Johannes Brand lädt ein zum Mitsingen

Grevenbroich · Der Musiker organisiert seit 2013 Mitsing-Abende in vielen Städten am Niederrhein. Er erklärt, wie er sich auf die Veranstaltungen vorbereitet und dass gemeinsames Singen echte Glücksgefühle verursachen kann.

 Regelmäßig gibt es bei Johannes Brand neue Lieder im Programm. Gäste können sich beispielsweise auf Abbas "The Winner Takes It All" oder "Junge" von den Ärzten freuen.

Regelmäßig gibt es bei Johannes Brand neue Lieder im Programm. Gäste können sich beispielsweise auf Abbas "The Winner Takes It All" oder "Junge" von den Ärzten freuen.

Foto: Stadt

Johannes Brand und seine Gitarre: Diese Verbindung besteht schon, seit Brand zwölf Jahre alt war: "Damals habe ich angefangen, Gitarre zu spielen - und nie wieder aufgehört", berichtet er. Auch bei seinem heutigen Betätigungsfeld ist die Gitarre Brands ständiger Begleiter. Der leidenschaftliche Musiker veranstaltet regelmäßig Mitsing-Abende. Seit Herbst 2013 hat er schon mehr als 200 Konzerte am gesamten Niederrhein gespielt. Wobei Brand an diesen Abenden ja nicht alleine musiziert, sondern mit seinem Publikum.

"Gesang ist die eigentliche Muttersprache der Menschen", zitiert er Yehudi Menuhin, den berühmten Geiger. Brand hat die Erfahrung gemacht: "Das gemeinsame Singen setzt Glückshormone frei, wie bei Joggern." Er weiß, dass nicht jeder beim ersten Mal ganz freiwillig zum Singen kommt: "Viele Muffel werden erst von Bekannten mitgenommen - und kommen dann wieder", beobachtet er. Und teilweise seien sogar ganze Gruppen bei den Konzerten zu Gast.

Johannes Brand hat sich von anderen Künstlern inspirieren lassen, die ebenfalls Mitsing-Abende ausrichten: "Ich war begeistert, und habe dann selbst angefangen, das auf die Beine zu stellen", erzählt er über seine Anfänge. Wichtig ist ihm, beständig etwas Neues anzubieten: "Ich orientiere mich an Jahreszeiten oder an besonderen Begebenheiten." Wenn beispielsweise ein Musiker gestorben sei, gehe er unter Umständen in der Auswahl der Lieder darauf ein. "Das Januar-Programm ist frisch und fröhlich", kündigt er an, rund um Weihnachten sei es eher besinnlich gewesen.

Brand erklärt auch, wie viel Arbeit er in die Vorbereitung steckt: "Ich bereite circa 30 Lieder vor, 27 oder 28 davon werden dann gesungen." Das Ganze geschieht in drei Runden mit Pausen dazwischen. "Ich mache mir auch Gedanken über die Tonart", erklärt der Musiker. Manchmal müsse er sie anpassen, so dass es zum Mitsingen passt. Außerdem bereite er auch die Texte vor, die für das Publikum eingeblendet werden. Inzwischen habe er aber etwa 500 Lieder im Repertoire, das mache es etwas leichter. Auch einige Hintergrundinformationen zu Künstlern und ihren Texten bereite er stets vor. Bei der Komposition des Abends mischt er schwierige mit einfachen Songs, greift Themenfelder auf und stützt sich auch auf die Wunschliste, in die Gäste Lieder eintragen können, die sie gerne singen möchten. Ganz selten, etwa bei Geburtstagen, macht Brand sogar spontane Wünsche möglich. "Anfangs waren es viele Schlager und deutsche Lieder, inzwischen ist es internationaler", hat er festgestellt. Die meisten Gäste seien zwischen 40 und 60 Jahren alt, auch manche jüngere sängen mit.

Für die Gäste solle die Unterhaltung im Mittelpunkt stehen, betont Brand. Das Motto laute: "Es gibt keine falschen Töne, es gibt nur Mehrstimmigkeit." Manch einer wolle auch gar nicht singen, sondern nur die Atmosphäre genießen. Auch das sei kein Problem. Diese Zwanglosigkeit sei vielleicht auch ein Grund, warum viele Menschen zum Mitsing-Abend kommen, aber nicht in einem Chor singen möchten, vermutet Johannes Brand.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort