Grevenbroich Jerusalem kandidiert erneut

Grevenbroich · Am 5. Oktober wählt der Stadtverband der Grevenbroicher CDU einen neuen Vorsitzenden. Wenn es nach Amtsinhaber Benedikt Jerusalem (49) geht, bleibt er an der Spitze: "Ja, ich will weiter machen", sagt Jerusalem im Gespräch mit der NGZ. 2009 hatte er sich mit Zwei-Drittel-Mehrheit gegen Ulrich Herlitz durchgesetzt. Doch innerhalb der CDU soll Jerusalem, der aus Düsseldorf nach Grevenbroich kam, nicht unumstritten sein. Wo Benedikt Jerusalem Ziele sieht und warum die "Politik der verschlossenen Türen in Grevenbroich" beendet werden sollte, sagt er im NGZ-Interview.

Herr Jerusalem, Sie wollen wieder für den Stadtverbandsvorsitz kandidieren. Wollen das auch die Mitglieder?

Benedikt Jerusalem Ich habe bislang viel Zuspruch erfahren – innerhalb und außerhalb der Partei. Zu den neuen Wegen, die ich beschritten habe, gehören Offenheit und Diskussionsfreudigkeit. Vielleicht kommt damit der eine oder andere nicht zurecht. Offene Kritik an meinem Weg hat es nicht gegeben.

Was müsste sich in Grevenbroich ändern?

Jerusalem Wir müssen die Menschen bei Entscheidungen mehr mit ins Boot nehmen. Oft hat man den Eindruck, dass die Ergebnisse von Diskussionen vom Himmel fallen. Beispiel Schlossbad. Auch wenn sich die Fraktionen von CDU und SPD im Grundsatz einig sind, spricht nichts dagegen, Pläne und Alternativen in einer Bürgerversammlung öffentlich zu machen. Die Politik hinter verschlossenen Türen bringt niemanden wirklich weiter.

Bei welchen Themen sollten die Grevenbroicher stärker beteiligt werden?

Jerusalem Etwa beim Regionalplan, der sich zurzeit in der "Heißen Phase" befindet. Das Thema ist nur wenigen bekannt, hat aber immense Auswirkungen auf die Planungen der Stadt für die kommenden zehn, 15 Jahre. In dem Plan wird etwa festgelegt, wo sich Gewerbe ansiedeln kann, wo Wohnungen und Häuser entstehen.

Was halten Sie von den Plänen für ein Medizinzentrum im Finanzamt an der Bahnstraße?

Jerusalem Warum sollte man einem Privatmann, der eine Geschäftsidee hat, Knüppel zwischen die Beine werfen? Gerade in diesem Bereich muss das Angebot natürlich vernünftig geregelt sein. Ich halte den Standort Bahnstraße für sinnvoll – auch wenn dies ein Thema ist, das niemand direkt vor der eigenen Haustür haben will. Man muss aber auch bedenken, dass es extrem schwierig ist, für dieses Gebäude einen Nutzer zu finden. Grevenbroich ist nicht Düsseldorf.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort