Karneval in Grevenbroich Neukirchener gestalten jeckes Programm mit eigenen Kräften
Neukirchen · „Bunter Abend“ heißt die Sitzung, die jetzt bereits zum 14. Mal vom Karnevalsverein Rot-Weiß Neukirchen organisiert wurde. Das Besondere: Die Aktiven um Präsident Stefan Schiefer gestalten das Programm ausschließlich mit eigenen Kräften und lockten jetzt wieder etwa 200 Jecke ins Festzelt auf dem Parkplatz der Gaststätte Stenbrock.
Büttenredner und Gardetänzerinnen kommen ebenso aus dem Dorf wie das Männerballett. „Und auch, wenn die Akteure dieselben sind, bringen wir immer etwas Neues auf die Bühne“, betonte Birgit Schiefer, die mit ihren „Sicköstern“, insgesamt acht Frauen, die von Anfang an mit Tanz, schauspielerischem Talent und tollen Kulissen die Menge begeistern, ihren großen Auftritt hatte. Als „Birgit & Stefan“ tritt das Präsidenten-Ehepaar traditionell gemeinsam in die Bütt, um leicht frivol und dennoch heiter das Eheleben auf die Schippe zu nehmen. In diesem Jahr endete das Zwiegespräch tragisch: Birgit Schiefer hielt die Urne mit der Asche ihres Mannes in den Händen, den sie nach 30 Jahren Ehe verloren hatte. „Im wahren Leben sind wir 28 Jahre verheiratet“, verriet sie augenzwinkernd und dem Hinweis, diese Sequenz bitte nicht allzu ernst zu nehmen.
Den „schöne Ovend“ eröffneten jedoch die „Dillendöppcher“, die vereinseigene Tanzgarde, mit ihrer mitreißenden Darbietung zu kölscher Karnevalsmusik, für die sie mit dem Brezelorden belohnt wurden. Jessica Roesberg alias Klofrau Agathe hatte sich wieder in ihr schönstes Putzoutfit geworfen und berichtete den amüsierten Narren von ihrem nicht immer ganz so einfachen Eheleben mit ihrem Göttergatten Hermann – in schönstem Platt, versteht sich. Alltagssituationen wie den Kleiderschrank ausmisten klingen bei Hermann so: „Wer in deine Klamotten passt, der hungert nicht“, was die Zuschauer sichtlich erheiterte. Angelika Hahn, Gastbüttenrednerin aus Evinghoven, kam als „Ein Schulmädchen“ auf die Bühne.
Nachdem die Höppekrate ihren Tanz aufgeführt hatten, durften die Wibbelstitzjer zu „Für die Ewigkeit“ ihre Choreographie präsentieren und so den Weg für den Tanz der Könige ebnen: BSV-Präsident Bernhard Padberg sowie die ehemaligen Könige Jacky Hösen, Thomas Stenbrock, Stefan Heibel, Peter Klüners und der noch ungekrönte Gerald Roesberg zeigten beschwingt, was sie diesbezüglich können.
Brigitte Mostert als „Olga von der Wolga“ ist schon eine gute Bekannte in Neukirchen, denn sie war zum zweiten Mal als Gastrednerin dabei. Für Musik sorgten nicht nur die „Rhing-Schiffer“, eine Mundartband aus Speck und Wehl, sondern auch DJ Martin, der das Zelt zum Beben brachte.