Tanzsport in Grevenbroich Jazz-Tänzerinnen suchen Mitstreiter

Hemmerden · Zwar sehen sich die Tänzerinnen aus Hemmerden bloß ein Mal in der Woche, sind aber über den Sport hinaus dickste Freundinnen. In 25 Jahren haben sie einiges erlebt. Jetzt sind sie auf der Suche nach neuen Mittänzerinnen.

 Lisa Krasicki, Jennifer Nakötter, Simone Zimmermann, Bianca Küsters, Silke Behr, Danilea Wipperfürth und Jennifer Hoppe haben Spaß in der Jazztanzgruppe „Exposed“.  Foto: Jennifer Hoppe

Lisa Krasicki, Jennifer Nakötter, Simone Zimmermann, Bianca Küsters, Silke Behr, Danilea Wipperfürth und Jennifer Hoppe haben Spaß in der Jazztanzgruppe „Exposed“. Foto: Jennifer Hoppe

Foto: Jennifer Hoppe

Als Melanie Helbig nach dem Sommerferien 1994 die Tanzsportgruppe beim Turnverein 1910 Hemmerden initiierte, war die Truppe nicht bloß namenslos. Die Jazztanz-Initatorin war damals erst 16 Jahre jung, durfte also rein rechtlich noch nicht aktiv werden und ließ sich deshalb von ihrer Freundin Gabi Bender unterstützen. Und diese Art von Miteinander zeichnet die Jazzerinnen bis heute aus. Jetzt feiern sie ihr 25-jähriges Bestehen. Zwar sind die beiden Ur-Tänzerinnen „inzwischen nicht mehr dabei“, wie Simone Zimmermann sagt. Aber Silke Behr und Jennifer Nakötter sind Mitmachende der ersten Stunde und ebenso wie Simone Zimmermann „noch immer und gerne und mit Leidenschaft dabei“.

Die 36-Jährige, in ihrem Brotberuf in einem Wohnhaus für geistig und körperlich behinderte Menschen tätig, ist so etwas wie die Trainerin. „Seit meinem fünften Lebensjahr tanze ich“, über die Jugendkunstschule, wo sie Melanie Helbig begegnete, fand sie nach Hemmerden, „der Rest ist Geschichte“. Auch Jennifer Hoppe (27), Verwaltungsangestellte, ist inzwischen 13 Jahre dabei. „Wir sind gemeinsam durch manchmal traurige, vor allem unglaublich lustige Zeiten gegangen“, resümieren beide Frauen die gemeinsame Zeit. „Es ist bei uns ein ganz besonderes Miteinander. Wir sind weniger diszipliniert, dafür um so fröhlicher“, lachen sie. Klar wird systematisch geübt, immer samstags, wenn die inzwischen verbleibenden sechs Frauen zum Training zueinander finden. Schließlich sind „gut getanzte Choreografien bei Auftritten“ immer ein Ziel. So wie in besten Zeiten, als bei der Teilnahme der Stadtmeisterschaften prompt der dritte Platz erreicht wurde. Oder wie vor sechs Jahren, als zu Ehren des Bürgerschützen-Königspaars mal eben ein Flashmop inszeniert wurde. „Wir sind mehr Show als Punktesammler“, erzählen die Jazztänzerinnen über die Freude, wenn der „Funke beim Publikum überspringt.“ Akkuratesse interessiert da weniger. Auch der Faktor „Spaß“ spielt eine Rolle, von 1998 bis 2003 trat die Formation zu Karneval in Kapellen auf. „Und wir teilten uns mit dem Männergesangverein einen Aufenthaltsraum.“ In dem die jungen Frauen sich ihre Kostüme anzogen, „da standen wir dann in Unterwäsche und die 70-plusser staunten nicht schlecht“.

Von 17 bis 37 Jahren sind die Tänzerinnen alt, „von Konfektionsgröße 34 bis 48 ist alles dabei, wir sind wirklich nicht genormt“, beschreibt Simone Zimmermann sich und die Freundinnen. „Der Sport ist ein wichtiger Ausgleich, Entspannung und Entfaltungsmöglichkeit“, beschreibt Jennifer Hoppe, was ihnen der Tanz bedeutet. „Es geht darum, beim Tanz Gefühle zu zeigen sowie eigene Emotionen zu verarbeiten.“

So übrigens fand sich dann auch der Name der Gruppe. „’Exposed’ lässt sich so wunderbar brüllen“, erzählt Simone Zimmermann über den „Zufallsfund, das hat sich einfach so ergeben.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort