Grevenbroich Innovationsnachwuchs aus Grevenbroich

Grevenbroich · Die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule wurde ins Exzellenz-Netzwerk "MINT-Schule NRW" aufgenommen.

 Stefan Albert und Sylvia Zoller freuen sich über das MINT-Zertifikat.

Stefan Albert und Sylvia Zoller freuen sich über das MINT-Zertifikat.

Foto: Plüm

Ein Jahr lang wurden Ideen gesammelt, Formulare ausgefüllt, Sitzungen abgehalten und Auswahlkommissionen empfangen. Aber der Aufwand hat sich gelohnt: Die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule in der Südstadt ist nun als "MINT-Schule NRW" zertifiziert worden. MINT steht für Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik und Technik. Träger des Zertifikats sind das Bildungswerk der nordrhein-westfälischen Wirtschaft sowie die 26 regionalen Unternehmensverbände, die sich zum Netzwerk "SchuleWirtschaft" zusammengeschlossen haben.

Die Schule nutze "ihr Potenzial in vorbildlicher Weise", sagte Laudatorin Kerstin Lützenkirchen vom Landesschulministerium bei der Verleihung des Zertifikats. Das Engagement der Schule kommt anscheinend gut an: "Die Auswahlkommission berichtete nach einem Gespräch mit Schülern, dass die noch begeisterter von unserem Angebot seien, als wir Lehrer", freut sich Sylvia Zoller, die die Zertifizierung als Koordinatorin verantwortet hat. Um diese Begeisterung auszulösen, betreibt die Schule einen hohen Aufwand: "Rund die Hälfte unserer Lehrer unterrichtet im MINT-Bereich, wir bieten viele Natur- und Technik-AGs an und veranstalten einmal im Jahr den sogenannten Science-Day."

Diese naturwissenschaftlichen Merkmale sollten die Gesamtschule deutlich von anderen Schulen abheben - was letztlich auch die Jury überzeugte. "Die Konzentration auf den MINT-Bereich gibt es bei uns schon seit Jahren. Irgendwann glauben alle, dass das normal ist. Daher wollten wir uns von außen bestätigen lassen, dass es etwas Besonderes ist", erläutert der stellvertretende Schulleiter Stefan Albert die Motivation der Gesamtschule.

Besonders ist übrigens auch der Physikunterricht an der Gesamtschule: "Wir unterrichten geschlechtergetrennt. Jungen und Mädchen gehen auf völlig unterschiedliche Weisen an naturwissenschaftliche Probleme heran. Diese speziellen Merkmale können wir durch die Geschlechtertrennung noch besser fördern", sagt Albert. Die MINT-Ausrichtung wird auch an den vier Oberstufen-Profilen sichtbar: Kultur, Umwelt, Wirtschaft und Natur, Kosmos und Zeit. Letzteres Profil verbindet einen Physik-Leistungskurs mit einem Philosophie-Grundkurs. "Dort finden die Schüler eine Nische, die sie später auch für den Arbeitsmarkt interessant macht", sagt Albert.

Das große Zauberwort an der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule sei aber "Synergie". Alle Unterrichtsinhalte sollen laut Albert miteinander verknüpfbar sein, jüngere Schüler von den Erkenntnissen der älteren Stufen und Klassen profitieren. So wie beim "Science Day", an dem Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis zehn besondere MINT-Projekte und -Experimente präsentieren. Unterstufenschüler durchlaufen dann in einem Parcours die verschiedenen Präsentationen.

In einem weiteren Schritt soll nun noch eine spezielle Oberstufen-Zertifizierung erreicht werden. Albert bekräftigt: "Wir wollen hier den Innovationsnachwuchs ausbilden."

(p-m)
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