Grevenbroich Initiative lehnt Westumgehung ab

Grevenbroich · "Pro O": Zur geplanten Landstraße 361 n gibt es zurzeit keine Alternative

Die Bürgerinitiative "Pro O" sei für alle Alternativen zur Landstraße 361n offen. Doch: "Es gibt zurzeit keine andere Möglichkeit als diese Ortsumfahrung", erklärte Sprecher Leo Krüll gestern in einer Pressemitteilung. Die Initiative reagierte damit auf die Facebook-Gruppe "Nein zur L 361n", die sich für Alternativen zur geplanten Umgehungsstraße einsetzt.

Die Vorschläge dieser Gruppe seien schon vor Jahren durchgefallen, meint Krüll: "Die propagierte ,Westumgehung 2.0' wurde bereits 2000 vom Planungsausschuss der Stadt verworfen." Da diese sogenannte Variante VII durch das Kapellener Neubaugebiet führen sollte, sei damals eine andere Strecke favorisiert worden: "Nämlich die Variante II, die Umgehung mit ortsnaher Trassenführung, die nicht durch das Landschaftsschutzgebiet ,An der Schwarzen Brücke' führt", so Krüll.

Die Variante VII biete zudem keine direkte Nord-Süd-Verbindung und damit auch keine wesentliche Entlastung der Ortsdurchfahrtsstraßen. "Sie verläuft parallel zur Autobahn 46 und würde das Verkehrsaufkommen von Kapellen und Wevelinghoven nach Noithausen und die angrenzenden Stadtteile verlagern und eine Belastung der Bürger im Neubaugebiet Kapellen mit sich bringen", meint Leo Krüll. Die Streckenführung sei durch die Kreisverkehre für den Schwerlastverkehr ungeeignet, zudem würde für die Trasse "eine immens teure Brückenkonstruktion über die Bahnlinie erforderlich werden".

Alle anderen Vorschläge der Facebook-Gruppe seien bereits in einem Forderungskatalog an die Stadt gerichtet worden. "Aus verschiedenen Gründen war der Großteil der geforderten Maßnahmen nicht durchführbar", sagt Krüll. "Der Landesbetrieb Straßen NRW hat festgestellt, dass er weder Tempo 30 am Tag noch ein dauerhaftes Lkw-Fahrverbot genehmigen werde."

Nach Darstellung der Initiative "Pro O" zerschneide der im Vorentwurf vom Land genehmigte Streckenverlauf der L 361n nicht den Bereich der Erftaue. "Im Gegenteil", meint Krüll. "Die Trasse ist in das geplante Perspektivkonzept zur Renaturierung der Erft des Erftverbandes harmonisch eingebunden. Diese Umbaumaßnahmen werden die Flusslandschaft erst wieder zu einer Aue machen." Es seien auch keine "Monster-Brückenbauwerke" geplant, sondern "harmonisch in die Landschaft einbezogene Streckenverläufe".

95,4 Prozent der Anwohner an den Durchgangsstraßen von Kapellen und Wevelinghoven hätten sich bei einer 2013 von "Pro O" gestarteten Umfrage für den Bau der L 361n ausgesprochen. Mehr als 1000 Bürger seien an dieser Aktion beteiligt gewesen. "Wir fordern keine Umweltzerstörung", sagt Krüll: "Unsere Initiative setzt sich aktiv für die positive Entwicklung und den Erhalt der Lebensqualität in unseren Orten ein." Gefährdungen durch Verkehr, Lärm und Luftverschmutzung sollen abgewendet werden.

(NGZ)
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