Grevenbroich Hundemutter aus Gruissem

Grevenbroich · Gabriele Kagel aus Gruissem vermittelt jedes Jahr 150 Pyrenäen-Welpen an neue Besitzer. Es gibt in ganz Deutschland nur 2000 Exemplare dieser Rasse. Die Hunde sind intelligent, individuell und vielseitig.

 Garvarnie heißt der Pyrenäenhund, der bei Gabriele Kagel zu Hause ist. Die geprüfte Zuchtrichterin hat schon viele Hundert Welpen an neue Besitzer vermittelt.

Garvarnie heißt der Pyrenäenhund, der bei Gabriele Kagel zu Hause ist. Die geprüfte Zuchtrichterin hat schon viele Hundert Welpen an neue Besitzer vermittelt.

Foto: M. Reuter

Gruissem "Berger des Pyrénées" – so lautet der Name des edlen Hundes, der seinen Ursprung in Frankreich hat. Der deutsche Name klingt weniger spektakulär: Pyrenäen-Hütehund. "Es gibt in ganz Deutschland nur ungefähr 2000 Exemplare dieser Rasse", weiß Gabriele Kagel. Die 53-Jährige wohnt in Gruissem. Das kleine Dorf am Stadtrand von Grevenbroich ist die bundesweite Schaltzentrale, wenn es um die Vermittlung von Pyrenäen-Welpen geht. Denn alle 150 Welpen, die pro Jahr irgendwo in Deutschland einen neuen Besitzer finden, werden von der Gruissemerin vermittelt. Wer einen der knuffigen Hütehunde haben will, zahlt immer den selben Preis – nämlich 1150 Euro. Die Züchter haben sich darauf geeinigt.

Was ist denn nun das Besondere an dieser Hunderasse? Gabriele Kagel muss nicht lange überlegen: "Pyrenäen-Hunde sind intelligent, individuell und vielseitig." So werden die wuscheligen Vierbeiner als Schäferhunde eingesetzt, aber auch als Rettungs- oder Therapiehund. Kagel, die verheiratet ist und seit 1977 im abgeschiedenen Gruissem wohnt, reist gerne nach Frankreich. Wohl auch, weil es das Ursprungsland der Pyrenäen-Hunde ist – aber auch, weil es dort gute Weine gibt. "Wir machen dann regelmäßig Winzerbesuche in den Pyrenäen und in der Provence", berichtet Kagel, die in Düsseldorf auf der Königsallee als Bankkauffrau arbeitet.

Ein guter Pyrenäen-Hund zeichnet sich vor allem durch einen guten Gesundheitszustand aus. "Ob ihm vielleicht ein Zahn fehlt oder die Fellfarbe ungewöhnlich ist, spielt so gut wie keine Rolle", so die Expertin. Sie muss es wissen, denn sie ist geprüfte Zuchtrichterin,

Zwei bis drei Mal pro Jahr müssen die Hunde zu Hütetests antreten. Denn die Gene des Hütehundes stecken in jedem einzelnen Exemplar dieser Gattung. Sie müssen dann bis zu drei Schafen von der Herde abtrennen", berichtet Gabriele Kagel.

Die Kagels sind nicht nur begeistete Hundefreunde. Auch Fische tummeln sich im heimischen Garten. "Wir züchten auch Kois", sagt Kagel schmunzelnd, "aber eher unfreiwillig." Denn die Schuppentiere vermehren sich unkontrolliert in ihrem Becken.

In und um Gruissem hat die Familie Kagel jede Menge Auslaufgelände für ihren eigenen Pyrenäen-Hund. Zu abgeschieden ist ihnen das kleine Dorf Gruissem in der Nähe der Erft überhaupt nicht: "Mit dem Auto sind wir in wenigen Minuten zum Einkaufen in Kapellen oder Holzheim", erklärt die Zuchtrichterin.

(NGZ)
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