Drei Ermittler auf Suche nach "schwarzen" Haustieren Hunde-Detektive auf Tour

Drei Ermittler auf Suche nach "schwarzen" Haustieren · Von Wiljo Piel

Von Wiljo Piel

Ab dem 8. April schwärmen "Detektive" im Grevenbroicher Stadtgebiet aus. Ihre Mission heißt Vierbeiner. Denn die drei Ermittler aus Düren wollen im Auftrag der Verwaltung so genannte "Schwarz-Hunde" aufspüren. Das sind nicht etwa Haustiere mit besonders dunklem Fell, sondern "Lieblinge", die an der Hundesteuersatzung vorbei geschmuggelt werden.

Im Rathaus wird mit einer namhaften Dunkelziffer gerechnet, die von den Kontrolleuren etwas aufgehellt werden soll - zugunsten des Stadtsäckels. Jeder, der sich einen Hund anschafft, muss ihn innerhalb von zwei Wochen bei der Stadt Grevenbroich anmelden. Das ist im Paragraph 11 der Hundesteuersatzung festgelegt.

"Da dies leider nicht alle Hundesbesitzer tun, wird von Zeit zu Zeit eine Bestandsaufnahme eingeleitet. Dabei wird kontrolliert, ob die vorhandenen Hunde auch angemeldet sind", erklärte Rathaus-Sprecher Roland Knapp. Zuletzt lief der Mitte der 90er Jahre eine solche flächendeckende Kontrolle in Grevenbroich ab - und das Ergebnis konnte sich, aus dem Blickwinkel der Stadtverwaltung, sehen lassen: Damals waren exakt 2.798 Hunde angemeldet, weitere 754 Hundehalter wurden aufgespürt, die ihren Vierbeiner nicht angemeldet hatten.

"Die Ermittler gehen bei dieser Bestandsaufnahme sehr sorgfältig vor. Werden nicht angemeldete Hunde festgestellt, muss der Besitzer mit einer rückwirkenden Steuerfestsetzung rechnen. Außerdem kann ein Bußgeld erhoben werden", betonte Roland Knapp. Auch diesmal verlässt sich die Stadt wieder auf die Spürnasen der Dürener Firma "Springer Kommunale Dienste". In den 90ern zählten die Grevenbroicher zu den ersten Kunden des damals noch jungen Unternehmens.

"Heute operieren wir bundesweit", erklärte Projektleiterin Gaby Kulartz gegenüber der NGZ. Mehrere 100.000 Haushalte werden jährlich kontrolliert, die Aufklärungsquote ist recht hoch: "Sie liegt um die 20 Prozent", weiß Kulartz. Drei ihrer Mitarbeiter werden sechs Wochen lang an jeder Haustüre im Stadtgebiet klingeln, sich vorstellen, ausweisen und immer die gleiche Frage stellen: "Haben Sie einen Hund?".

Mit Tricks wie Bell-Apparaten oder Rüdinnen, die so manchen "versteckten" Hund aus dem Häuschen bringen könnten, operieren die Dürener übrigens nicht: "Wir setzen auf die Ehrlichkeit der Bürger - und damit haben wir in der Vergangenheit Erfolg gehabt", meinte Gaby Kulartz. Treffen die Hunde-Detektive niemanden an, hinterlassen sie ein Merkblatt, das zur Anmeldung bisher nicht gemeldeter Hunde auffordert. Wer "vergessen" hat, seinen Hund anzumelden, kann dies vor dem 8. April übrigens noch nachholen.

Die Adresse: Neues Rathaus, Fachbereich Finanzservice, Zimmer 314 (Telefon: 608238), am Ostwall 6. Die Hundesteuer beträgt jährlich bei einem Hund 102 Euro, bei zwei Hunden pro Haushalt 121 Euro je Hund sowie bei drei oder mehr Hunden pro Haushalt 140 Euro je Hund. Im vergangenen Jahr hatte die Stadt Grevenbroich übrigens Einnahmen von 353.000 Euro im Haushalt verzeichnet. Für dieses Jahr sind im Etat 373.000 Euro veranschlagt worden.

(NGZ)
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