Grevenbroich Hülchrather wollen Asylbewerbern helfen

Grevenbroich · Im Dorf wird ein Netzwerk von Hilfswilligen aufgebaut. In die Turnhalle sollen Flüchtlinge einziehen.

Ein kleines Dorf bereitet sich auf neue Nachbarn vor. In Hülchrath wird jetzt die "Hülchrather Flüchtlingshilfe" in Leben gerufen - dabei sind die Asylbewerber noch gar nicht da. Doch die Turnhalle im Ort ist bereits seit längerem für die Unterbringung von bis zu 30 Flüchtlingen vorgesehen.

"Wir rechnen nach Auskunft der Stadt damit, dass dort innerhalb der nächsten zwei Wochen Menschen einziehen", erklärt Albert Stromann, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Hülchrath. Die hatte jetzt zu einer Bürgerversammlung eingeladen. Die Stadt informierte über die Flüchtlingssituation, die Bewohner erörterten, wo sie helfen können. "Die Idee dazu kam bereits auf, bevor wir erfuhren, dass unsere Halle genutzt werden soll. Als wir die dramatischen Bilder mit Flüchtlingen in den Medien sahen, als die Bundeskanzlerin erklärte. ,Wir schaffen das', da haben sich viele bei uns gefragt, wie wir als kleines Dorf dazu beiragen können", so Stromann. "Wir werden ein Netzwerk aufbauen." Rund 30 Hülchrather hätten sich bereits auf einer Liste eingetragen. "Viele möchten helfen, vom 15- bis zum 65-Jährigen", so Stromann, der betont: "Wir wollen unsere neuen Mitbewohner natürlich nicht überfallen, sondern wohldosierte und gerechte Hilfe anbieten und leisten."

Dabei geht es um Alltägliches: Informationen über Busverbindungen und anderes, Unterstützung bei Behördengängen oder Begleitung zum Einkaufen etwa in Neukirchen - "oder um die Frage, wer den neuen Mitbewohnern ein Fahrrad zur Verfügung stellen kann", berichtet Stromann. Und das "Hülchrather Adventsfenster" ab dem 1. Dezember sei Gelegenheit, die neuen Nachbarn willkommen zu heißen.

Die Dorfgemeinschaft macht sich bereits Gedanken, wohin die Angebote verlegt werden können, für die die Turnhalle genutzt wird - "vom Kinder-Turnen bis zum Fitnesstraining für Senioren", sagt Stromann. "Wir möchten mit Vertretern der Katholischen Gemeinde sprechen, ob dafür das Sebastianushaus genutzt werden kann."

(cso-)
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