Manfred Lenz Hohe Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge

Grevenbroich · DRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Lenz lobt die Spendenbereitschaft für die Flüchtlinge in den Notunterkünften. Zugleich erklärt er im NGZ-Gespräch, warum nicht alle Spenden angenommen werden können - und was dringend gebraucht wird.

Manfred Lenz: Hohe Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge
Foto: LH

In den beiden Notunterkünften in der Alten Feuerwache sowie in der Turnhalle an der Schlossstraße sind zurzeit 151 Flüchtlinge untergebracht. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) koordiniert die Sammlung der Sachspenden für die Flüchtlinge. Wie hoch ist die Spendenbereitschaft der Grevenbroicher?

Manfred Lenz Sehr hoch. Es gibt viele Bürger, die sich an der Hilfe für die Flüchtlinge beteiligen möchten. Wir haben für die Sachspenden extra einen Sammelcontainer aufgestellt. Aber wir können auch nicht alles annehmen, sondern bitten um Spenden nach Bedarf. Wir möchten uns auf die Dinge konzentrieren, die von den Flüchtlingen in den Notunterkünften wirklich benötigt werden. Sonst bekommen wir irgendwann Platzprobleme im Sammelcontainer.

Was wird momentan dringend benötigt?

Lenz In erster Linie Kleidung, und da vor allem noch Herren-T-Shirts. In den Notunterkünften ist der Anteil der Männer schließlich hoch. Auch Jacken für die kühleren Tage werden benötigt. Außerdem brauchen wir Shampoo, Duschgel und Rasierschaum beziehungsweise Rasiergel.

Und welche Spenden nehmen sie momentan nicht an?

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Lenz Spielzeug und vor allem Plüschtiere haben wir wirklich ausreichend erhalten. Da gibt es aktuell keinen Bedarf. Und wir benötigen auch keine Fahrräder - und erst recht keine Möbel. Es handelt sich schließlich um Notunterkünfte und nicht um feste Einrichtungen. In der Alten Feuerwache und in der Turnhalle an der Schlossstraße gibt es nur begrenzten Platz.

Was haben die Grevenbroicher denn bislang besonders gerne gespendet?

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Foto: dpa, rwe lof

Lenz Bei den Plüschtieren haben wir irgendwann aufgehört, zu zählen. Im Grunde kamen die Bürger aber mit allem, was für den täglichen Bedarf benötigt wird, zu uns. Wir haben alleine etwa 200 Hosen erhalten, dazu Sakkos und viele andere Kleidungsstücke. Was noch benötigt wird, werden wir jeweils kurzfristig bekanntgeben. Die Sachsspenden können dann an unserem Sammelcontainer für die Flüchtlinge in den Notunterkünften, der an unserer Kreisgeschäftsstelle Am Flutgraben steht, abgegeben werden.

Wann werden die Sachspenden dort angenommen?

Lenz Wir führen die Sammlung zu bestimmten Terminen durch. Aus Zeitgründen können wir den Sammelcontainer nicht jeden Tag öffnen. Die nächste Möglichkeit zur Abgabe von Sachspenden besteht am nächsten Freitag, 14. August, von 10 bis 12 Uhr. Auch für die kommende Woche stehen bereits zwei Termine fest: am Montag, 17. August, von 15 bis 17 Uhr, sowie am Freitag, 21. August, von 10 bis 12 Uhr.

Wie viele Helfer des Deutschen Roten Kreuzes sind rund um die beiden Notunterkünfte in Grevenbroich im Einsatz?

Lenz Momentan sind 14 ehrenamtliche Helfer im Einsatz. Hinzu kommen natürlich viele weitere Helfer - zum Beispiel von der Stadt Grevenbroich - sowie Bürger, die sich ehrenamtlich engagieren und bei der Essensausgabe helfen.

ANDREAS BUCHBAUER FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(NGZ)
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