Hochwasserschutz in Grevenbroich Initiative „Pro Ortsumfahrung“ kritisiert die Grünen für „Panikmache“

Kapellen · Die Bürgerinitiative wirft den Grünen-Politikern vor, die Angst vor Hochwasser auszunutzen. Aus ihrer Sicht könnte der Bau der L 361n als Ortsumfahrung von Kapellen sogar Bedrohungen vorbeugen.

 Der Lkw-Verkehr nervt viele Kapellener und Wevelinghovener.

Der Lkw-Verkehr nervt viele Kapellener und Wevelinghovener.

Foto: Dieter Staniek

Die Bürgerinitiative „Pro Ortsumfahrung“ wirft den Grevenbroicher Grünen vor, die Angst vieler vor Hochwasser auszunutzen, um eine Front gegen die L 361n zu machen. Die Grünen hätten für die Landschaft an der Erft zwischen Kapellen und Wevelinghoven ein Schreckensszenario „wie bei den jüngsten Überflutungen in der Eifel“ entworfen – für den Fall, dass die L361n gebaut wird. Das teilte die Initiative am Donnerstag mit.

Zuvor hatten die Grünen-Politiker Dirk Schimanski und Peter Gehrmann erklärt, dass sie die geplante Ortsumgehung von Kapellen auf einem Damm im Bereich der Erftaue für unvereinbar mit dem Hochwasserschutz halten. Eines ihrer Argumente: die Flächenversiegelung, die aus ihrer Sicht im Gegensatz zu den Bestrebungen des Erftverbands stehen müsse, dem Fluss durch Renaturierung mehr Raum und damit auch mehr Fläche für mögliche Überflutungen zu geben.

Die Mitglieder von „pro O“ halten dagegen. Aus ihrer Sicht würde ein Bau der L 361n die Hochwassergefahr für Erft-Anwohner in Kapellen und Wevelinghoven nicht erhöhen, sondern sogar möglichen Bedrohungen vorbeugen. „Der Streckenverlauf wurde vom Landesbetrieb Straßen NRW mit dem Erftverband in dessen Umbaukonzept zur Renaturierung der Erft integriert“, wird Wolfgang Esser, Vorsitzender der Bürgerinitiative, in der Mitteilung zitiert: „Die Umsetzung dieses Konzeptes wird die ursprüngliche Auenlandschaft wieder herstellen und eine schadlose Ausbreitung von Hochwasser ermöglichen – es ist also genau das geplant, was zurzeit alle fordern.“

Leo Krüll, Sprecher der Initiative, ergänzt: „Man sollte meinen, dass die Kenntnis von Fakten im Umweltbereich zur Kernkompetenz der Grünen gehört.“ Mit der „Panikmache“ jedoch, die auf Vermutungen und Behauptungen basiere, „stellen die Grünen lediglich ihre Inkompetenz unter Beweis“, so Krüll.

Straßen NRW beschäftigt sich indes weiter mit der Trassenplanung, die etwa um einen Radweg erweitert werden soll. Ergebnisse werden für 2022 erwartet.

(cka)
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