Grevenbroich Hobby-Gärtnerin öffnet "grünes Zimmer"

Grevenbroich · Edith Pütz wohnt seit 38 Jahren in Wevelinghoven. Mit ihrem "grünen Daumen" entstand auf dem Grundstück hinter dem Einfamilienhaus ein schönes Fleckchen Erde. Das begeistert mittlerweile sogar ein internationales Publikum.

 In ihrem 400 Quadratmeter großen Garten findet Edith Pütz (67) aus Wevelinghoven viel Zeit und Ruhe zum Meditieren.

In ihrem 400 Quadratmeter großen Garten findet Edith Pütz (67) aus Wevelinghoven viel Zeit und Ruhe zum Meditieren.

Foto: Linda Hammer

Mitten in Wevelinghoven liegt ein verwunschenes Fleckchen Erde. Der Garten von Edith Pütz hat parkähnlichen Charakter — und das auf überschaubaren 400 Quadratmetern. Hier und da gibt es eine kleine Elfe oder ein lustiges Steingesicht zu entdecken. Kniehohe, akkurat geschnittene Hecken trennen den charmanten Wildwuchs vom Rasen. Schon von weitem sind die Rosen zu riechen, die sich um eine verwitterte Laterne ranken. Ein kleiner Tisch und Eisenstühle am Ende des Gartens, die zum Träumen und Entspannen einladen, sind umgeben von Jahrzehnte alten Bäumen.

Dort hat die ehemalige Krankenschwester sowie Lebens- und Energieberaterin sich ihr eigenes kleines Paradies geschaffen. "Ich habe hier von allem etwas, so dass die Pflanzen vom Frühjahr bis zum Herbst durchgehend blühen", sagt die 67-Jährige. "Dabei lasse ich dem Wachstum der Pflanzen seinen natürlichen Lauf — ich greife nur pflegend ein." Seit dem Jahr 1975, als sie mit ihrem inzwischen verstorbenen Mann in das Haus zog, hegt und pflegt sie ihr Kleinod durch alle Jahreszeiten. "So wurde aus dem ursprünglichen Nutzgarten nach und nach ein Ziergarten. Wobei — so ganz stimmt das auch nicht. Denn noch immer kann ich hier Salat, Radieschen oder Rettich sowie Äpfel, Kirschen, Pfirsiche, Himbeeren oder Johannisbeeren ernten."

Seit fünf Jahren macht die zweifache Mutter und stolze Oma einer Enkeltochter auch bei der Aktion "Offene Gartenpforte" mit und lädt Naturfreunde zu sich ein, die neugierig sind, wie andere ihr "Sommer-Wohnzimmer" gestalten. Bei selbst gebackenen Nussecken und einer Tasse Kaffee berichtet sie von ihrem Garten und veranstaltet ein Natur-Quiz für die Kinder. "Hier gibt es vieles, das man riechen, schmecken und fühlen kann", sagt sie. "Ich möchte damit auch Kindern, die keinen Garten haben, die Natur näherbringen."

Wenn es zu dämmern beginnt, verströme der Garten etwas Zauberhaftes. Dann ruft Edith Pütz die Kinder zu sich und erzähle ihnen Geschichten von Feen, Elfen und Zwergen. "Das haben schon meine eigenen Töchter immer geliebt", sagt sie. Im Sommer findet das Leben von Edith Pütz draußen statt. Dank eines geräumigen Wintergartens, einer Terrasse und der kleinen Sitzecke am Ende des Gartens kann sie sich jeden Tag aufs Neue aussuchen, wo sie sich gerade wohlfühlt. "Ich verbringe viel Zeit mit Meditation und schöpfe Kraft aus meinen Pflanzen."

Die gesellige Wevelinghovenerin lädt gerne ihre Familie, Freunde und auch Gäste aus anderen Ländern zu sich ein. "Ich habe ein Gästebuch, in dem sich im Lauf der Jahrzehnte Japaner, Kanadier, Amerikaner, Mexikaner, Polen und Franzosen verewigt haben", sagt sie. "Gäste zu haben ist anstrengend, aber die Freude über die nette Gesellschaft überwiegt. Zu den meisten Menschen, die mich besucht haben, besteht immer noch Kontakt."

(vest)
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