Grevenbroich Hilfskräfte für Kitas: Ärger bei Varius über Absage der Stadt

Grevenbroich · Für Befremden, wenn nicht sogar Verärgerung sorgt jetzt eine Absage der Stadt Grevenbroich an die Varius-Werkstätten der Lebenshilfe. Die hatten (noch unter altem Namen WfB) bereits im Jahr 2013 großes Interesse signalisiert, den städtischen Kindertagesstätten Menschen mit Behinderung als hauswirtschaftliche Unterstützung zur Verfügung zu stellen. Das war damals aus finanziellen Gründen von der Stadt abgelehnt worden.

Nun kommt das Thema erneut auf die Tagesordnung des Jugendhilfeausschusses. Eine erneute Abfrage der Verwaltung ergibt jetzt aber, dass mittlerweile alle Plätze in Kitas im hauswirtschaftlichen Bereich mit (nicht behinderten) Honorarkräften besetzt worden sind.

Sozialdezernent Michael Heesch schreibt dazu in der Vorlage zur Sitzung am morgigen Donnerstag: "Im Ergebnis besteht bedauerlicherweise derzeit keine Möglichkeit, einen betriebsintegrierten Arbeitsplatz in einer städtischen Kita einzurichten. Sobald in einer großen städtischen Kindertageseinrichtung oder einem Familienzentrum allerdings eine entsprechende Stelle frei wird, muss seitens der Stadt die Anstellung eines Mitarbeiters der WfB Hemmerden erneut untersucht werden."

Diese Stellungnahme der Verwaltung verwundert Birgit Krahwinkel, pädagogische Leiterin der Varius- bzw. WfB-Werkstätten: "Wir haben seit damals definitiv keine Anfrage von Kindertagesstätten in Grevenbroich mehr gehabt, dabei hätten wir den Bedarf sicherlich befriedigen können." Und das gelte auch weiterhin: "Wenn wir aber nicht gefragt werden, haben wir auch keine Gelegenheit, Menschen mit Behinderung in einen betriebsintegrierten Arbeitsplatz zu vermitteln", sagt Krahwinkel verärgert.

(NGZ)
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