Grevenbroich Hilfe für Schlecker-Logistiker

Grevenbroich · Wenn das Logistikcenter im Industriegebiet Ost schließt, fallen 114 Arbeitsplätze weg. Die zuständige Arbeitsagentur Mönchengladbach ist zuversichtlich, dass sie den Beschäftigten neue Jobs vermitteln kann.

Grevenbroich: Hilfe für Schlecker-Logistiker
Foto: H. Jazyk

Gestern Nachmittag scheiterte vorerst der Plan für eine Auffang-Gesellschaft für bundesweit 11 000 Schlecker-Mitarbeiter. Doch was die Zukunft der Schlecker-Beschäftigten im Logistikcenter des Drogeriemarkt-Konzerns an der Lise-Meitner-Straße angeht, ist Doris Schillings, Geschäftsführerin der für Grevenbroich zuständigen Arbeitsagentur Mönchengladbach, zuversichtlich. Der Grund: Der Logistik-Markt wächst. "Wir sind bereits dabei, den Mitarbeitern konkrete Job-Angebote zu machen", sagt Schillings.

 Noch rollen die Lastwagen vom Hof des Lagers, doch die Arbeitsagentur hat den Schlecker-Mitarbeitern bereits neue Stellenangebote vorgelegt.

Noch rollen die Lastwagen vom Hof des Lagers, doch die Arbeitsagentur hat den Schlecker-Mitarbeitern bereits neue Stellenangebote vorgelegt.

Foto: M. Reuter

Insgesamt sind im Agenturbezirk, zu dem die Stadt Mönchengladbach und der Rhein-Kreis gehören, 212 Beschäftigte von Stellenstreichungen des insolventen Konzerns betroffen. "61 davon haben sich bereits arbeitssuchend gemeldet", sagt Schillings.

Betroffen ist vor allem Grevenbroich: Bis zum 1. August will Schlecker bundesweit acht Logistikcenter schließen, darunter das im Industriegebiet Ost mit 114 Beschäftigten. Wann genau dort der Betrieb eingestellt wird, steht noch nicht fest. "Kündigungen hat es hier bislang nicht gegeben", bestätigte ein Mitarbeiter gegenüber der NGZ.

Dennoch waren die Berufsberater der Arbeitsagentur schon zweimal vor Ort, um den Schlecker-Logistikern im Rahmen von Berufsberatungen Stellenangebote vorzulegen. "Knapp 200 Jobs konnten wir dabei vorstellen", sagt Schillings. Unter anderem von der Firma Rhenus Home Delivery, die sich neu im Logistik-Park Neuss-Süd ansiedelt oder vom Modekonzern Esprit, der mit dem Unternehmen Fiege in Mönchengladbach ein Logistik-Zentrum aufbaut. "Die Angebote sind für uns eine Hilfe, rund 80 Mitarbeiter sind zu den beiden Terminen der Arbeitsagentur gekommen", berichtet ein Beschäftigter. Auch er betont, dass die Angebote im näheren Umkreis liegen. Doch er sagt auch: "Ich denke, dass die meisten hier erst reagieren und eine neue Stelle suchen, wenn sie die Kündigung erhalten haben."

Schlecker hatte im Januar einen Insolvenzantrag gestellt, am Mittwoch ist das Insolvenzverfahren offiziell eröffnet worden. Nach Informationen der Agentur für Arbeit werden im Kreis 15 Filialen geschlossen, 67 Arbeitsplätze sind betroffen. Die Filiale an der Kölner Straße hat bereits geschlossen.

Für die Schlecker-Beschäftigten in den vor dem Aus stehenden Drogeriemärkten sieht die Arbeitsagentur weniger gute Chancen auf Vermittlung als für jene im Logistik-Bereich. "Daher setzen wir in diesen Fällen auch auf Weiterbildungen, entsprechende Fördergelder dafür sind bereits zurückgestellt worden", sagt Schillings.

(NGZ)
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