29 Jahre und vier Monate für GWG tätig Heres folgt Schikora als GWG-Chef
29 Jahre und vier Monate für GWG tätig · Mit der offiziellen Verabschiedung von Herbert Schikora als Geschäftsführer des Gas- und Wasserwerks Grevenbroich (GWG) ging am Donnerstag eine Ära zu Ende.
29 Jahre und vier Monate war Schikora für die GWG tätig, dessen Aufsichtsratsvorsitzender Holger Leusch Donnerstag nicht ohne Grund daran erinnerte, dass der gelernte Maschinenschlosser und studierte Diplom-Ingenieur Herbert Schikora - "das personifizierte positive Image der GWG" - erst knapp 35 Jahre alt war, als er 1976 in die Dienste des GWG trat. Abweichend von seinem Redemanuskript nahm Holger Leusch dabei Stellung zur anhaltenden Personaldiskussion um die künftige GWG-Führung ab 2006. Wie Leusch sagte, habe es "auch damals schon junge, dynamische Leute" gegeben, "die früh in die Verantwortung gekommen sind." Der in einem Jahr neu zu bestimmende Geschäftsführer werde in einem Alter sein, das dem Herbert Schikoras bei seinem Dienstantritt vergleichbar sei, meinte Holger Leusch kryptisch. Was die laufenden Spekulationen angeht, gelte es jedenfalls abzuwarten, bis "Namen genannt werden, die vielleicht etwas realistischer sind", als die bisher gehandelten, stellte der Aufsichtsratsvorsitzende fest. Zunächst übernimmt jedoch Werner Heres, bisher Prokurist und kaufmännischer Leiter des GWG, ab 1. August die Geschäftsführung.
Die beiden GWG-Gesellschafter, die Stadtentwicklungsgesellschaft und die Niederrheinischen Verkehrs- und Versorgungsbetriebe (NVV), folgten mit der Bestellung von Heres einem einvernehmlichen Beschluss des Aufsichtsrats. Werner Heres wird das GWG gemeinsam mit dem delegierten Geschäftsführer Volker Albertz leiten. Heres kündigte am Donnerstag an, "alles daran zu setzen, die Erfolgsstory des GWG fortzusetzen." Durch die derzeitige Umsetzung des Energiewirtschaftsgesetzes entstünden "hohe Zusatzkosten, die erst erwirtschaftet werden müssen". Zur Verabschiedung Herbert Schikoras gaben sich zahlreiche langjährige Weggefährten ein Stelldichein: Neben Alt-Bürgermeister Dr. Hans Wattler sowie den beiden früheren Stadtdirektoren Dr. Horst Linden und Heiner Küpper war dabei auch der frühere Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Gauls vertreten, der seinerzeit für die Einstellung Herbert Schikoras verantwortlich zeichnete. Seinem Zwischenruf, dass dies "weiß Gott kein Fehlgriff war", bildete gleichsam die Kurzfassung der übrigen Reden. Bürgermeister Axel Prümm knüpfte an eine Bemerkkung Holger Leuschs an, wonach Herbert Schikora es stets verstanden habe, die Belange der beiden Gesellschafter SEG und NVV "zu harmonisieren."
Dies, so der Bürgermeister, habe Herbert Schikora die Gelegenheit gegeben, "viel Gutes zu tun." Angesichts der Verfünffachung des GWG-Umsatzes in den vergangenen drei Jahrzehnten, mochte Prümm angesichts der fünf während dieses Zeitraums amtierenden Bürgermeister dem Gedanken, nun den Umsatz zu versechsfachen, einiges abgewinnen - auch wenn er selbst einräumte, dass es mit der Kausalität Bürgermeister/Umsatzzuwachs nicht gut bestellt ist. Betriebsratsvorsitzender Hubert Zimmermann dankte namens der Belegschaft unter anderem für das stets positive Betriebsklima, während Kreishandwerksmeister Roland Geller die besonderen Verdienste Herbert Schikoras um das Handwerk würdigte und ihm "Gottes Segen wünschte. Herbert Schikora wünschte seinem Nachfolger Werner Heres "stets eine Handbreit Wasser unter dem Kiel" und dankte insbesondere seiner Frau Alice, "dem wichtigsten Menschen in meinem Leben." Der künftige Unruheständler meinte augenzwinkernd: "Ich verlasse das Gas- und Wasserwerk und beginne bei einer neuen Firma, deren Chefsessel schon besetzt ist - aber wir werden uns schon einigen." (S.M.)