Grevenbroich Heißer Draht: "Viele dreckige Ecken in der Stadt"

Grevenbroich · "Prinzipiell ist Grevenbroich eine saubere Stadt", hatte Rathaus-Sprecher Andreas Sterken erklärt, nachdem sich Politiker wie Martina Flick oder Martina Suermann über verdreckte Ecken in der Stadt beschwert hatten. Sterkens Einschätzung widersprachen gestern die Anrufer beim "Heißen Draht" zur NGZ-Redaktion vehement: "Grevenbroich soll eine saubere Stadt sein? Von wegen", meint Reinhilde Kulbe.

Kulbe, die am Herkenbuscher Weg wohnt, ärgert sich über vermüllte Wege, etwa zwischen der katholischen Kirche, dem Jugendtreff "GOT" und der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule: "Sie können sich gar nicht vorstellen, was dort für ein Dreck liegt." Eispapier im Vorgarten gehöre ebenso dazu wie achtlos weggeworfene Kassenbons rund um den Supermarkt. Genau diese Stellen in der Südstadt fallen auch Anwohnerin Melanie Bremer immer wieder negativ auf: "Hier sieht es aus wie auf einer Müllkippe." Sie habe sich deswegen bereits am Montag bei der Stadt gemeldet – bisher ohne sichtbares Ergebnis: "Der Müll liegt immer noch da."

Michael Lutter aus Wevelinghoven fällt ein verdreckter Wirtschaftsweg zwischen Busch und Mühlrath auf. "Dort stehen zwar Papierkörbe, aber die quellen über." Der Weg sei an mehreren Stellen verdreckt.

Rita Schmitz, Anwohnerin im Grönland-Gelände, fällt auf ihren üblicher Einkaufsroute zwischen Lidl, Aldi und Edeka "so viel herumliegender Abfall auf, dass man damit sicher einen ganzen Container füllen könnte." Komplett zugemüllt sei auch oft der "Knauber-Teich" auf dem ehemaligen Baumarktgelände. "Kaum wurde hier saubergemacht, ist es auch schon wieder schmuddelig." – Eine Erfahrung, die Engelbert Garber bestätigt: "Rundherum sammeln schon Anwohner die Abfälle, die Stadt spielt das Problem herunter." Er habe schon öfter das Gesundheitsamt des Kreises informiert. Eine andere "Schmuddelecken" sei zwischen Aldi und den Schulen an der Bergheimer Straßen: "Hier sollten die Schüler mal in der Freizeit saubermachen", rät Garber: "Es gibt ja genügend Abfallbehälter."

Das sieht auch Barbara Lennartz so: "Die Bergheimer Straße ist eigentlich die allerschlimmste Stelle im Stadtgebiet", meint die Grevenbroicherin. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, selbst für Sauberkeit zu sorgen: "Ich drehe jeden Tag eine Runde durch den Stadtpark, entferne den Müll von der Apfelwiese und den Wegen an der Erft. Da kommt einiges zusammen." Aber auch entlang der Markgrafenstraße und auf dem Platz hinter der Alten Feuerwache häufe sich der Müll.

Norbert Elstermann aus Wevelinghoven ärgert sich hingegen über den Abfall, der auf dem Weg zwischen dem katholischen Kindergarten und der Grundschule liegt. "Das sieht dort alles sehr verwahrlost aus", beklagt der 56-Jährige, der zwei Kinder (4 und 8) hat. "Der Müll wird nicht regelmäßig weggeräumt. Da ist es pädagogisch schwierig, den Kindern Ordnung zu vermitteln", meint er.

(NGZ)
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