Grevenbroich Heiße Phase fürs Museum

Grevenbroich · Schreiner und Metallbauer sind am Dienstag in die Villa Erckens eingezogen. Die Sanierung des Museums geht damit in die entscheidende Runde. Vitrinen und Schaukästen werden aufgestellt, dann wird die Ausstellung aufgebaut.

 Das neue Museum wird zusehends fertig: Ausstellungsmacher Ulrich Hermanns ist zufrieden mit dem Fortschritt.

Das neue Museum wird zusehends fertig: Ausstellungsmacher Ulrich Hermanns ist zufrieden mit dem Fortschritt.

Der Museums-Umbau geht in die heiße Phase: Dienstag hielten die Schreiner und Metallbauer Einzug in die historische Villa Erckens. In den nächsten Wochen werden sie die Vitrinen und Schaukästen für die neue Ausstellung aufstellen.

Thomas Wolff vom Kulturamt ist zufrieden: "Jetzt beginnt die spannende Arbeit." Das neue "Museum der niederrheinischen Seele" soll voraussichtlich Ende Januar seine Türen öffnen.

Die Grevenbroicher dürfen gespannt sein. Alleine die renovierte Eingangshalle der Villa ist sehenswert. "Fachleute haben dort die ursprünglichen Farben des mehr als 120 Jahre alten Gebäudes rekonstruiert", erklärt Wolff.

Was dabei herauskam: Die Besitzer des Hauses, die Industriellen-Familie Erckens, hatten Geschmack. Wände und Decken, sogar Türrahmen und Sockelleisten harmonierten einst farblich mit dem edlen Mosaikfliesen-Fußboden – und sie tun's jetzt wieder. "Das ist eine deutliche Verbesserung. Denn bisher war die Halle nur in einem kalten Weiß gestrichen", berichtet Thomas Wolff.

Das Erkens'sche Farbkonzept spiegelt sich in den acht Ausstellungsräumen auf der ersten Etage wider – jedoch etwas kräftiger als im Erdgeschoss. So ist etwa der Themenraum "Landschaftsbilder" in einem satten Signalrot gestrichen worden. "Aus dramatischen Gründen", wie Wolff erklärt: "Denn in diesem Raum geht es auch um die Veränderung des Heimatgebietes durch den Braunkohleabbau."

Viel mehr verrät der Mitarbeiter des Kulturamtes jedoch nicht. Denn vieles, was zurzeit im Stadtpark geschaffen wird, trägt noch den Titel "Streng geheim" – aus gutem Grund: "Wir wollen uns den Überraschungseffekt bewahren. Die Grevenbroicher sollen ein Aha-Erlebnis bekommen", sagt Wolff.

Schon jetzt wird deutlich: Das Museum – konzipiert vom Münsteraner Ausstellungsmacher Ulrich Hermanns – wird alles andere als bierernst sein. Da wird es nicht nur viel zu sehen, sondern auch viel zum Ausprobieren geben: etwa an einer Station im Raum "Redensarten", an der sich jeder im rheinischen Platt üben kann.

Witzig: Ein überdimensionaler Bilderrahmen wird als eine Art Bühne für Schützenfest-Filme im Raum "Festspiele" eingesetzt. Und: In der Abteilung "Kostproben" wird es Leckeres aus der Region zu entdecken geben. Spezialitäten wie Sauerbraten oder "Klatschkies" (Quark) werden allerdings nicht im "Original", sondern als täuschend echte Attrappen ausgestellt – eine Modellbauerin vom Niederrhein hat sie entwickelt.

In allen Räumen hängen Kabel aus den Wänden, in Kürze werden sie mit Multimedia-Geräten und Beleuchtungskörpern verbunden. Besonders viele Leitungen sind am Eingang zur ersten Etage zu sehen. "Auch hier wird es etwas Besonderes geben", meint Wolff. Was das sein wird? Alles noch streng geheim!

(NGZ/jco)
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